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Frieden – Der Krieg ist vorbei

Play Suisse startet mit «Frieden». Die Brüder Egon und Johann haben sich so viel erhofft. Doch das Erbe des Krieges wiegt schwer.

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Frieden

Aufbruch ins Ungewisse: Dimitri Stapfer, Max Hubacher, Annina Walt (v. l.).

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Na, das ist doch mal ein guter Anfang: Play Suisse, die neue SRG-Streaming-Plattform (siehe auch hier) zeigt zum Start am 7. November einen packenden und opulenten Historien-Sechsteiler.

«Frieden» führt uns zurück in die Zeit nach Kriegsende 1945: Endlich Frieden in Europa! Der ersehnte Neuanfang bringt jedoch auch viel Ernüchterung. So etwa für die unbekümmerte Fabrikantentochter Klara (Annina Walt), die durch ihren Einsatz in einem Flüchtlingsheim mit jugendlichen KZ-Überlebenden konfrontiert wird.

Ihr frisch angetrauter Ehemann Johann (Max Hubacher) versucht derweil, die serbelnde Textilfirma seines Schwiegervaters zu retten – und damit auch seine eigene Zukunft. Sein Bruder Egon (Dimitri Stapfer) schliesslich jagt nach der Rückkehr aus dem Aktivdienst fast schon besessen Nazi-Schergen, die sich in der Schweiz verstecken.

Allen dreien gemeinsam ist die Enttäuschung darüber, dass der Anbruch des neuen Zeitalters nicht die erhoffte Entspannung bringt, was für den Zuschauer von Beginn an deutlich spürbar ist.

Idee und Drehbuch stammen von Autorin und Regisseurin Petra Volpe, die schon mit der «Göttlichen Ordnung» ein Stück Schweizer Geschichte verfilmt hat. Unter der Regie von Michael Schaerer standen 2019 ein 70-köpfiges Produktionsteam, ebenso viele Schauspieler sowie 1400 Statisten im Einsatz.

Hinter dem Grossprojekt steht die Zürcher Produktionsfirma Zodiac Pictures, die in SRF und Arte die geeigneten Partner fand, um eine solche «Kiste» zu stemmen. Mit einem Budget von 8,3 Millionen Franken ist es die bisher teuerste von SRF produzierte Serie.

Als Knacknuss habe sich die Suche nach geeigneten Drehorten erwiesen, so Produzent Lukas Hobi. «In der Schweiz findet man nur noch wenige Orte mit historischer Substanz.» Natürlich gebe es einige sehr schöne, gut erhaltene Gebäude, «sie wurden aber oft aufwendig renoviert und eignen sich daher nicht mehr als authentische Kulisse».

Auf einer Tour de Suisse von Zürich über Bern bis nach Freiburg fand das Produktionsteam doch noch geeignete Locations – auch das dringend benötigte Areal, das jene Textilfabrik darstellen sollte, die Jungunternehmer Johann revolutionieren will. «Hier half uns dann noch ein Quäntchen Glück», so Hobi schmunzelnd: In Diesbach im Kanton Glarus stand genau zu jener Zeit eine Fabrik leer. Kurzerhand wurde daraus die «Frey AG Tuchfabrik» – nur zwei Monate bevor auch hier die Baumaschinen auffuhren.

Dass nach Produktionen wie «Gotthard» oder «Zwingli» erneut ein historischer Stoff im Mittelpunkt steht, ist für Hobi kein Zufall: «Ich denke, wir sind ein Land, das durchaus bereit ist, sich seiner Vergangenheit zu stellen. Auch wenn das nicht immer angenehm ist.»

Wichtig sei, stets auch eine Brücke in die Gegenwart zu schlagen «und aufzuzeigen, wie das damalige Handeln, die Haltung der Menschen und ihre Entscheidungen unser Leben bis heute prägen».

Frieden ★★★★☆

Play Suisse; Historienserie, CH 2019 

Mit Max Hubacher, Annina Walt, Dimitri Stapfer, Stefan Kurt u. a.
Idee/Drehbuch: Petra Volpe

Braune Schatten über der Schweiz – packend erzählt

ab 7. November

Von Regula Elsener am 26. Oktober 2020 - 14:59 Uhr