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Play Suisse – Auch die SRG spielt jetzt mit

Der Streamingdienst der SRG geht am 7. November online. Was hat er zu bieten?

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Play Suisse
SRG

Sehen, was man will, wo und wann man will. Lange wurde der Ausdruck «Streaming-TV» in einem Atemzug mit Netflix genannt. Doch die Konkurrenz schlief nicht lange: Schon bald buhlten mit Sky Show, Prime Video, Apple TV+, Disney+ und Starzplay gleich eine Handvoll Streamingdienste um die Abogebühren der Schweizer Zuschauer. Weitere Anbieter hocken bereits in den Startlöchern.

Auch die TV-Sender reagierten auf das veränderte Sehverhalten des Publikums – mit Mediatheken bzw. VoD (siehe unten). Am 7. November hebt nun also auch die SRG ihren Streamingdienst aus der Taufe.

Er heisst Play Suisse und startet mit rund 1000 Titeln. Laut SRG-Sprecher Edi Estermann sollen dort sämtliche 150 Co-Produktionen, die pro Jahr hergestellt werden, abrufbar sein. Der Fokus liegt dabei auf Fiktion, also auf Filmen und Serien. Aber auch Dokumentationen, Reportagen und Archivperlen sind auf Play Suisse zu finden. 

Sport, News und Liveübertragungen wird man hingegen vergeblich suchen. «Das redaktionelle Kriterium von Play Suisse ist die Zeitlosigkeit der Inhalte», so Estermann. Das heisst auch, dass Sendungen mit Aktualitätsbezug sowie Talk- und Unterhaltungsshows wie bisher auf den Mediatheken der SRG-Sender (Play SRF, Play RTS, Play RSI) zu finden sind. Der zeitversetzte Konsum von Formaten wie «Arena» oder «Rundschau» muss also weiterhin da geschehen – oder per Replay-Funktion am TV.

Wird eine neue Schweizer Serie produziert, schaltet die SRG diese gleich zum Start bei Play Suisse auf, wo sie jederzeit abrufbar ist. Und zwar in der Originalsprache mit deutschen, französischen, italienischen und teilweise auch rätoromanischen Untertiteln. 

Ausgewählte Inhalte sind sogar 24 Stunden, bevor sie auf den linearen TV-Sendern der SRG ausgestrahlt werden, bei Play Suisse zu finden. Zum Beispiel die erste Folge der Historienserie «Frieden», die am 8. November auf SRF 1 startet. 

Aber auch ältere Serien wie «Wilder», «Station Horizon» und «Quartier des Banques» werden komplett angeboten, auch wenn sie von der Mediathek (Play SRF) bereits verschwunden sind.

«Ob eine Serie auf Play Suisse verfügbar sein wird, hängt davon ab, ob wir über die entsprechenden Rechte verfügen», sagt Estermann. Man wolle ein möglichst vielfältiges Angebot aus allen Sprachregionen zur Verfügung stellen. 

Der «Pacte de l’audiovisuel», der Anfang 2020 in Kraft trat, soll dafür sorgen, dass alle künftigen Co-Produktionen, die im Rahmen dieses Paktes fürs TV produziert werden, Onlineverwertungsrechte von mindestens sechs Monaten besitzen.

Eine kleine Hürde gilt es allerdings noch zu nehmen, um in den Genuss von Play Suisse zu kommen: Es besteht Registrationspflicht. «Das Login ist der Schlüssel zu einem besseren, personalisierten Nutzererlebnis», erklärt Edi Estermann, «dank dem Login lernt Play Suisse die Vorlieben der Nutzerinnen und Nutzer kennen und kann ihnen dementsprechend Inhalte empfehlen, die für sie spannend sind.»

Zudem enthalte das Login weitere Funktionalitäten, wie etwa die Verwaltung von Sprachpräferenzen, das Fortsetzen bereits gestarteter Serien (auch auf unterschiedlichen Geräten) sowie das Hinzufügen einzelner Titel zur Favoritenliste.

Und was kostet der Spass? Gar nichts. Play Suisse verursacht keine Zusatzkosten, der Dienst wird über die Radio- & Fernsehabgabe (erhoben von Serafe) finanziert. Diese fällt ab 2021 sogar günstiger aus als bisher: Fr. 335.– statt Fr. 365.– pro Jahr.

Die deutschen Anbieter

TV NOW

Der Video-on-Demand-Anbieter der Mediengruppe RTL wurde 2007 gegründet (damals noch RTL Now) und produziert auch exklusive Inhalte. Einige Produktionen werden auch mit TV-Partnern realisiert und als Zweitverwertung bei TV Now aufgeschaltet.
tvnow.ch

Arte

Der Kultursender Arte hat im Oktober 2020 sein Angebot für Serienfans massiv erhöht und zahlreiche britische Serien ins Portfolio der Mediathek aufgenommen: etwa die Miniserie «The Virtues», die Comedy-serie «Inside No 9» oder die Historienserie «Young Doctor’s Notebook» mit Daniel Radcliffe.
arte.tv

ARD

Auch NDR, WDR und Co. rüsteten die ARD-Mediathek für den Kampf gegen die Streamingdienste mit Eigenproduktionen und Lizenz-serien auf, die erst später im Programm-TV ausgestrahlt werden: z. B.  «Oktoberfest 1900», «Pan Tau» oder «Babylon Berlin». 
ardmediathek.de

ZDF-Neo

Am 14. Oktober startete auf ZDF-Neo die Dramaserie «Breaking Even» im Wochenrhythmus. Am gleichen Tag wurden sämtliche Folgen in der Mediathek des TV-Senders aufgeschaltet.
In «Breaking Even» kämpfen zwei ungleiche Frauen für die Wahrheit in einem Skandal um einen milliardenschweren Familienkonzern.
zdfneo.de

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Mischa ChristenMehr erfahren
Von Mischa Christen am 27. Oktober 2020 - 21:35 Uhr