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ARD – «Faking Bad»

Wer lügt hier am besten?

Oliver Kalkofe lädt in «Faking Bad» zum heiteren Lügenraten. Aber Halt: Wer vor dem TV googelt, verpasst den Spass.

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Nur mal kurz vorbeischauen und eine Rateshow moderieren: Oliver Kalkofe.

Nur mal kurz vorbeischauen und eine Rateshow moderieren: Oliver Kalkofe.

WDR/Marcel Langer
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Simone Reich

Hand aufs Herz: Haben Sie auch schon mal während Quizsendungen und Rateshows auf dem Smartphone die richtige Antwort gegoogelt? Ich auch. Vor allem wenn kurz vor der Enthüllung der korrekten Lösung noch ein Werbeblock reingewürgt wird – dann googelt man doch erst recht. Aus Trotz.

In der neuen Rateshow «Faking Bad – Besser als die Wahrheit» gibt es keine Werbepausen. Und es wird auch kein gängiges Allgemeinwissen abgefragt. Für so etwas Normales wäre Moderator Oliver Kalkofe (58) wohl auch nicht zu haben gewesen. Vielmehr geht es darum, im Zeitalter der grassierenden Fake-News selbst noch viel absurdere, lustigere, ja hanebüchene Fake-News zu produzieren. Natürlich stets null ernst gemeint und mit einem Augenzwinkern. «Endlich lernen wir, wie Fake-News hergestellt werden und warum bekloppte falsche Wahrheiten so häufig für uns leichter zu glauben sind als die absurde wirkliche Wahrheit», so Kalkofe.

«Faking Bad» funktioniert folgendermassen: Gastgeber Kalkofe hat nicht ganz alltägliche Fragen vorbereitet, auf die sich seine vier prominenten Gäste eine besonders kreative (und natürlich falsche) Antwort ausdenken. Die heimlich notierten Antworten werden gesammelt und dem Publikum präsentiert – zusammen mit der richtigen Antwort. Nun müssen die vier Ratefüchse und auch das Publikum tippen, welche Antwort denn stimmen könnte. Wer richtig liegt, kriegt Punkte. Aber auch wer andere mit seiner frei erfundenen Antwort auf die falsche Fährte geführt hat, wird mit Punkten belohnt.

Die Rateshow kommt im gemütlichen Dekor mit Wohnzimmerflair daher. Kalkofe sieht mit seiner um den Nacken baumelnden, nicht gebundenen Fliege so aus, als hätte er soeben eine wichtige Gala moderiert und würde hier nur einen kurzen Zwischenstopp einlegen.

Allerdings einen wirklich witzigen Zwischenstopp, was auch der Gästeauswahl zu verdanken ist. Mit Oliver Welke, Laura Karasek, Torsten Sträter und Michael Kessler (sie alle sind in der ersten Ausgabe dabei) hat sich Kalkofe vier wortgewandte Improvisationsmonster an den Tisch geholt. Auch in Runde zwei geht’s hoch her, da sitzt abermals Torsten Sträter – diesmal mit Katrin Bauerfeind, Simon Pearce und Kalkofes «SchleFaZ»-Kumpel Peter Rütten – hinter dem Ratepult.

Schaut man der Runde zu, und es kommt eine Frage wie: «Die heilige Rita ist die Schutzpatronin für …?», kommt man schnell in Versuchung, sein Smartphone zu zücken und es nach der korrekten Antwort zu fragen. Aber damit verdirbt man sich den ganzen Spass. Denn oftmals sind die fake Antworten besser und schräger als die Wahrheit. Also am besten Handy weit weglegen und mitraten. Wider Erwarten kann man hier durchaus etwas für die Allgemeinbildung tun. Oder wussten Sie etwa, was man tut, wenn man der Freizeitbeschäftigung «Noodling» nachgeht? Eben.

Für Rateshow-Fans ist die Studioausstattung allerdings etwas dürftig. Einblender über den aktuellen Punktestand der Gäste gibt es nur selten, und es ist auch verwirrend, wer wann wie viele Punkte bekommt und warum. Wahrscheinlich ist das auch nur zweitrangig und es geht Kalkofe vor allem um den Spass an der Freude.

Faking Bad – Besser als die Wahrheit

ARD | Rateshow | 1. Staffel

Mit Oliver Kalkofe, Michael Kessler, Torsten Sträter u.a.

D 2024, ab Donnerstag, 11. Juli, 22.50, ARD, eine Folge wöchentlich

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Von Simone Reich am 7. Juli 2024 - 09:00 Uhr