Die Szenerie ist bezaubernd: tief verschneite Bergkuppen, wärmende Sonnenstrahlen hinter Tannenwipfeln – und mittendrin thront das edle «Curhaus Cronwald», das wir als ehemaliges Sanatorium und Berghotel Schatzalp oberhalb von Davos kennen.
Wir schreiben das Jahr 1917, ennet den Landesgrenzen tobt der Erste Weltkrieg an mehreren Fronten. Hier, in der sicheren, schneebedeckten Schweiz, lassen sich die Reichen und Mächtigen aus aller Herren Länder kurieren und gesundpflegen. Zum Beispiel von Krankenschwester Johanna Gabathuler (Dominique Devenport). Hochschwanger kehrt sie vom Rotkreuz-Einsatz an der Westfront zurück.
Doch statt Mutterglück erlebt die junge Frau den puren Horror: Ihr Vater (Hanspeter Müller-Drossaart), der Besitzer des «Curhauses», lässt Johannas neugeborenes Mädchen sofort wegschaffen, damit niemand erfährt, dass seine Tochter eine «Kriegshure» ist. Schliesslich soll sie den Grossrat Thanner (Sven Schelker) heiraten und damit das finanziell gefährdete «Curhaus» vor dem Ruin bewahren.
Die verzweifelte Johanna gerät aber nicht nur mit ihrem Vater und dem Verlobten aneinander, sie wird auch noch von Gräfin Ilse von Hausner (Jeanette Hain) erpresst: Johanna soll für sie spionieren, nur dann erhalte sie ihre Tochter zurück. Die Gräfin ist nämlich nichts anderes als eine deutsche Geheimagentin. So wird innert Kürze aus der gutherzigen Krankenschwester eine gewiefte Spionin – komplett gegen ihren Willen. Ein wenig Trost findet Johanna beim gutherzigen Doktor Mangold (David Kross): Er ist der Einzige, der an sie glaubt.
Die sechsteilige Serie «Davos 1917» ist mit einem Budget von 18 Millionen Franken die grösste Produktion in der Geschichte des Schweizer Fernsehens. Es ist eine schweizerisch-deutsche Co-Produktion, an der unter anderem auch die ARD beteiligt ist. Gedreht wurde im Winter 2022/2023 im Kanton Graubünden, vor allem in Davos, auf der Schatzalp (1861 m ü. M.) sowie im Unterengadin.
Mit «Davos 1917» versetze SRF das Publikum in die Zeit des Ersten Weltkriegs, sagt Kulturchefin Susanne Wille. «Die fiktive Geschichte rund um einen Bündner Sanatoriumsdirektor und seine Tochter, Rotkreuz-Schwester Johanna, ist von wahren Begebenheiten inspiriert und zeigt auf, wie die Schweiz verdeckt Schauplatz europäischer Kriegspolitik war, trotz Neutralität.»
Das ist nicht übertrieben, denn im Verlauf der Handlung mutiert das «Curhaus Cronwald» zum Epizentrum internationaler Spionagetätigkeiten. Nicht nur der Drehort und die packende Handlung sind ein grosses Plus der Thrillerserie, sondern auch die Besetzung. In Dominique Devenport fanden die Macher die perfekte Johanna. Die 27-jährige Luzernerin überzeugt bereits seit zwei Jahren als Kaiserin «Sisi» auf RTL, nun führt sie als Hauptfigur durch «Davos 1917». Hier geht’s zum Interview mit Dominique Devenport
Neben Devenport und ihren deutschen Co-Stars David Kross und Jeanette Hain besticht auch der restliche Cast mit tollen Darstellerinnen und Darstellern. An dieser Stelle seien vor allem Anna Schinz als Johannas Schwester Mathilde und Sven Schelker als widerlicher Verlobter erwähnt.
«Davos 1917» wird das TV-Publikum vor allem auch dank seiner fabelhaften Ausstattung mehr als hundert Jahre in die Vergangenheit entführen. Jeder Hut, jeder Schuhbändel, jedes noch so kleine Detail passt perfekt und vermittelt genau jene Atmosphäre, jene Stimmung, die im frühen 20. Jahrhundert herrschte.
Netflix | Thrillerserie | 1. Staffel
Mit Dominique Devenport, Jeanette Hain, David Kross, Sven Schelker
CH/D 2023, ab 19. Juli 2024
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