Steigt der Meeresspiegel infolge des Klimawandels weiter an, trifft es irgendwann zuerst die Küstengebiete. Etwa jene Dänemarks. 30 Prozent davon liegen weniger als fünf Meter über dem Meeresspiegel. Mit dieser Ausgangslage entwirft der dänische Regisseur und Oscarpreisträger Thomas Vinterberg («Der Rausch») in einer siebenteiligen Dramaserie ein Worst-Case-Szenario für seine Heimat , die durch den Anstieg des Meeresspiegels untergeht.
Zunächst scheint nichts faul zu sein im Staate Dänemark. Doch die Welt, wie sie die Bewohner kennen, wird es so bald nicht mehr geben. Der stetig steigende Meeresspiegel überflutet das Land und zwingt die Regierung dazu, die Menschen zu evakuieren. Die müssen sich nicht nur von dem verabschieden, was sie lieben und kennen, sie werden auch zu Flüchtlingen und in alle Himmelsrichtungen verstreut. Dort, wo sie gewohnt und gearbeitet haben, bleibt nichts übrig als leere, überflutete Strassen und verlassene Häuser.
Während die Gutbetuchten am Anfang noch selber entscheiden können, wohin ihre Reise geht, ist die breite Masse auf ein staatliches Hilfsprogramm angewiesen, das ihnen kein Mitspracherecht bei der Wahl des Zielortes einräumt. Die Gesellschaft wird auf eine harte Probe gestellt. Denn plötzlich ist nicht nur aller Besitz inklusive der dänischen Krone wertlos, die Menschen sind auch zunehmend auf sich allein gestellt.
In ihrer Heimat bricht alles zusammen, Hass und Anarchie breiten sich aus. Viele schalten in den nackten Überlebensmodus. Eine junge Erwachsene, ihre Patchworkfamilie und ihr Freund stehen im Fokus – und gleichzeitig für eine Wohlstandsgesellschaft, die auf dem Weg ins Ungewisse zu implodieren droht.
Thomas Vinterberg und Co-Autor Bo Hr. Hansen liessen sich beim Schreiben von den Auswanderungsgeschichten vor allem des 19. Jahrhunderts inspirieren, als hunderttausende Europäer nach Amerika auswanderten. Vinterberg weist explizit darauf hin, dass sein Siebenteiler zwar als tragisches und realistisches Near-Future-Szenario verstanden werden soll, es ihm jedoch längst nicht nur darum ging, Schwarzmalerei zu betreiben. «Diese Serie ist eine Saga über Abschied und Sehnsucht, aber auch Neuanfang und Hoffnung. Eine Liebeserklärung an mein Land und an die Widerstandsfähigkeit und Einheit meiner Mitbürger.»
Gedreht wurde die aufwendige Serie «Families Like Ours» (mit dem überflüssigen deutschen Zusatztitel «Nur mit Euch») in Dänemark, Schweden, Frankreich, Tschechien und Rumänien.
ARD | Dramaserie
Mit Amaryllis August, Albert Rudbeck Lindhardt, Paprika Steen
Folgen 1-4: Freitag, 21. Februar 2025, ab 23:10 Uhr
Folgen 5-7: Samstag, 22. Februar 2025, ab 23:40 Uhr