Der neuste Vertreter steht schon an: Eli Roths «Thanksgiving» startet am 16. November in unseren Kinos. Der Abend vor Allerheiligen bleibt aber der horroraffinste Stichtag, wie folgende auf die eine oder andere Weise sehenswerten Beispiele zeigen:
Medizinstudenten klauen an Halloween die Leiche eines Serienkillers aus der Leichenhalle. Eine sehr schlechte Idee… Der mexikanische Reisser ist ziemlich trashig, punktet aber mit recht originellen und vor allem blutigen Morden.
O: Cementerio del Terror, MEX 1985. R: Rubén Galindo Jr.
Videokassetten-Raubkopierer werden von Michael Myers und einem Zombie heimgesucht. Als es den Begriff «Fanfilm» noch gar nicht gab, drehten drei junge Schweden diese vergnügliche 25-minütige «Halloween»-Parodie. Zwei Jahre später legten sie als Teil 2 ein aufwendigeres, aber gleich kurzes Remake nach, in dem neben Michael und dem Zombie auch Jason Voorhees und Leatherface ihr Unwesen treiben.
S 1987 & 1989. R: Mike Beck, Richard Holm, Henrik Wadling
Zehn Teenager machen an Halloween Party in einem ehemaligen Bestattungsinstitut und erwecken Dämonen. Der skurrile Horrorspass avancierte dank coolen Make-up-Exzessen und bizarren Ideen (Stichworte: Lippenstift, Nippel) zum Kultfilm und zog eine gelungene (1994) und eine vergeigte (1997) Fortsetzung sowie ein ordentliches Remake (2009) nach sich.
USA 1988, R: Kevin S. Tenney
Seit der zweiten Staffel, also seit mittlerweile 33 Jahren, sind die Halloween-Specials der Simpsons die zumindest unter Genrefans meisterwarteten Folgen. So auch dieses Jahr: In «Baumhaus des Schreckens XXXIV», US-Premiere am 5. November, wird Bart in ein NFT verwandelt und Lisa steht im Zentrum einer Parodie auf «Das Schweigen der Lämmer».
O: Treehouse of Horror, seit 1990
Vier schwule Jungs machen sich auf zu einer Halloween-Party und fallen einem bärtigen Fetisch-Ledermaskenträger mit Sichel anheim. Der erste Gay-Slasher lohnt sich mit seiner so stimmigen wie geradlinigen Inszenierung auch für Hetero-Genrefans.
USA 2004, R: Paul Etheredge-Ouzts
Ein Aussenseiter wird zu einer Halloween-Party eingeladen. Dort stellt er fest, dass ihn die ihm unbekannten Gastgeber umbringen wollen! Doch er setzt sich zur Wehr. Bevor er das Genre mit «Blue Ruin» und «Green Room» aufmischte, schenkte uns Jeremy Saulnier diese so schmissige wie abgefahrene Survival-Horrorgroteske.
USA 2007, R: Jeremy Saulnier
Episoden-Horrorfilme haben eine lange Tradition. Kein Wunder also, gibt es auch welche zu Halloween, wie diese makabre Gaudi, die seinerzeit von Warner äusserst stiefmütterlich behandelt wurde, inzwischen aber dank treuer Fangemeinde purer Kult ist. Zwei weitere ansprechende Halloween-Anthologien sind «Tales of Halloween» (USA 2015, R: diverse) und «Scary Stories to Tell in the Dark» (USA/CDN/MEX 2019, R: André Øvredal).
USA/CDN 2007, R: Michael Dougherty
An Halloween meuchelt sich der sadistische Psycho Art the Clown durch die Gegend. Nachdem der New Yorker Damien Leone seinen Killer-Clown schon 2011 in einem Kurzfilm zum Leben erweckte, machte er ihn hiermit zur Slasher-Ikone – vor allem «dank» sehr blutiger Morde. Mit dem 138-minütigen (!) «Terrifier 2» (2022) setzte er noch einen drauf, Berichten zufolge fielen Kinobesucher in Ohnmacht oder mussten sich übergeben. Jedenfalls ist Art the Clown der ideale Halloween-Killer für Splatter-Fans.
USA 2016, Damien Leone
Ein paar Freunde absolvieren den Halloween-Parcours eines «Extreme Haunted House». Doch unter die Angestellten hat sich ein Killer gemischt. Der so fiese wie effektive Streifen nimmt das Publikum mit auf eine Slasher-Achterbahnfahrt, ganz ähnlich wie jetzt «Halloween Park». Mit «Trick» (R: Patrick Lussier) gab es 2019 auch einen (allen Unkenrufen zum Trotz) spektakulären Schocker um einen «Saw»-ähnlichen Serienkiller, der jedes Jahr um Halloween zuschlägt.
O: Haunt, USA 2019. R: Scott Beck, Bryan Woods
Eine überarbeitete Krankenschwester kommt am Halloween-Abend nach Hause, wo sich ein Fremder mit einer übel zugerichteten Geisel eingenistet hat. Dieser kanadische Heiminvasions-Kracher überrascht mit immer neuen Wendungen und Eskalationen, die bis zum bitteren Ende gefangen halten.
O: For the Sake of Vicious, CDN 2020. R: Gabriel Carrer, Reese Eveneshen