Keiner hatte es wirklich leicht in der Bauernfamilie Wyss. Nachdem sich der Vater Kurt (Paul Kaiser) zu Beginn der Serie am Scheunenbalken erhängt hatte, geriet das Leben aller aus dem Gleichgewicht.
Seither ist viel passiert, die zweite Staffel endete jüngst mit einem Cliffhanger: Michi Wyss (Julian Köchlin) sass mit seinem lebensmüden Ex-Freund Döme im Auto. Döme verursachte absichtlich einen schweren Unfall und starb. Zu Beginn von Staffel 3 liegt Michi nun traumatisiert im Krankenhaus. Als er es verlässt, sind seine Haare raspelkurz, die Augenringe dunkel und gross.
Auf der Neumatt sind unterdessen seine Geschwister Sarah (Sophie Hutter) und Lorenz (Jérôme Humm) am Drücker. Gemeinsam schmeissen sie den Hof, doch das Geld reicht hinten und vorne nicht. Da hat Sophie eine Idee für ein Start-up, das bald schon durch die Decke gehen dürfte. Lorenz hingegen ist unglücklich: Seine Partnerin Jessie (Rumo Wehrli) ist mit dem gemeinsamen Baby ausgezogen und meldet sich kaum. Der Grund dafür reisst Lorenz den Boden unter den Füssen weg.
Fest am Boden und mitten im Leben steht Mutter Katharina (Rachel Braunschweig): Sie verkauft Hofprodukte in einem schmucken Laden in der Stadt. Ja, auch Michi muss wieder einen Neuanfang wagen. Mit dem Geschäftspartner Oskar (Martin Vischer) will er einen Bio-Lieferservice zum Laufen bringen. Dafür benötigt er aber Geld. Und genau da taucht der Top-Investor Nic Olsson (Peter Mygind) auf.
Olsson mischt aber nicht nur Michis Business auf, sondern auch Katharinas Gefühlsleben. Vor 30 Jahren war er nämlich der Manager von Katharinas Band – und wohl noch einiges mehr. Zwischen den beiden sprühen die Funken, doch bald fliegen auch die Fetzen. Und das nicht nur bei Olsson und Katharina …
Mehr über den Inhalt wird hier nicht verraten. Serienfans dürfen aber gespannt sein auf den – wirklich würdigen – Schluss dieser Dramaserie. Denn auch wenn die Storyline kein Problem, keine Katastrophe und kein Tabuthema ausgelassen hat, finden die verschiedenen Handlungsstränge zu einem überraschenden und versöhnlichen Ende zusammen.
«Neumatt» war nie wie andere SRF-Serien. Hatte nie den Kultstatus von «Tschugger» (2021–2024), die historische Relevanz von «Frieden» (2020), den beherzten Titelhelden von «Der Bestatter» (2013–2019) oder die kriminelle Energie von «Wilder» (2017–2022). «Neumatt» liess uns ganz nahe an Menschen heran, die verzweifelt nach ihrem Glück suchten.
Zum Interview mit Sarah-Darstellerin Sophie Hutter geht es hier.
SRF 1 | Dramaserie | 3. Staffel
Mit Sophie Hutter, Julian Köchlin, Jérôme Humm, Rachel Braunschweig
CH 2024, ab 13. Oktober 2024