Seine «Totenfrau» wurde in siebzehn Ländern publiziert und führte monatelang zahlreiche Bestsellerlisten an. Allein im deutschen Sprachraum wurden über eine halbe Million Exemplare verkauft. Der Erfolgsreigen für den österreichischen Autor Bernhard Aichner (52) ging weiter: Sein Roman, Teil 1 einer Trilogie, fand den Weg auf den Bildschirm; ORF und Netflix verfilmten ihn 2022 als 6-Teiler. Und siehe da: Nicht nur die TV-Quoten stimmten fröhlich, bei Netflix reihte sich «Totenfrau» sogar in die globale Top-10-Liste nicht englischsprachiger Serien ein.
«Totenfrau» erzählt von der Bestatterin Blum (Anna Maria Mühe), die ein Unternehmen in einem edlen Tiroler Skiort betreibt. Sie hält mit ihren abgelebten Kunden gerne mal ein Schwätzchen, geht darüber hinaus aber nicht gerade zimperlich mit ihnen um. Ist ein Sarg mal zu klein, wird nicht etwa ein grösserer besorgt, sondern der Leichnam kurzerhand zurechtgesägt.
Als Blums Mann Mark, ein lokaler Polizist, vor ihren Augen mit dem Motorrad tödlich verunglückt, kommt sie einem Komplott auf die Spur, das den Unfalltod in einem völlig neuen Licht erscheinen lässt. Mark war dabei, üble Machenschaften aufzudecken, und wurde ganz offensichtlich ermordet. Die Bestatterin startet daraufhin einen gnadenlosen Rachefeldzug. Wie eine Furie rast sie auf ihrem Motorrad durch die Tiroler Schneelandschaft und wird dabei auch mal von der Jägerin zur Gejagten.
Nicht nur das Publikum, auch Autor Aichner höchstpersönlich war sehr angetan von der filmischen Umsetzung seines Romans. «Der Racheengel hat meinen Traum, vom Schreiben leben zu können, wahr werden lassen. Dass Blum auch noch am Fernsehschirm mordet, setzt dem Ganzen die Krone auf. Ich bin begeistert!»
«Die inneren Konflikte einer Mutter, die zu allem bereit ist.»
Das Morden geht nun also weiter: Die 2. Staffel basiert auf Aichners Roman «Totenhaus» und somit auf Teil 2 der Trilogie.
Bei einer Exhumierung kommen in Klarsichtfolie eingewickelte Leichenteile zum Vorschein. Polizeichef Danzberger (Robert Palfrader) vermutet, dass es sich um die Überreste des vor zwei Jahren verschwundenen Edwin handelt, Sohn einer harschen, herrschsüchtigen Hotelbesitzerin.
Als Erstes werden Bestatterin Blum und ihr (Arbeits-)Kollege Reza Shadid (Yousef Sweid) zum makabren Fund befragt, worauf Blum sich sehr verdächtig verhält und für eine Nacht im Gefängnis landet. Zugleich wird Blums schrecklichster Albtraum wahr: Ihre Tochter Nela (Emilia Pieske) wird entführt. Im Austausch für sie soll Blum ein Video herausgeben, von dessen Existenz sie jedoch keine Ahnung hat. Blum besteigt subito ihre Ducati. Und was das bedeutet, weiss man noch aus der ersten Staffel. Auf der Flucht vor der Polizei kennt sie keine Skrupel, um das Leben ihrer Tochter zu retten.
Auch die zweite Staffel holt alles aus der rasenden Bestatterin heraus. Wie sie sich gegen Angreifer zur Wehr setzt, die bestimmt doppelt so schwer sind wie sie, und diese im nettesten Fall windelweich prügelt, macht Lust auf mehr. Während die kriminalistische Handlung von düsteren Geheimnissen und langwierigen Ermittlungen durchzogen wird, ringt die Hauptfigur mit ihrer eigenen Verletzlichkeit: geplagt von inneren Konflikten einer Mutter, die zu allem bereit ist, und ihren Moralvorstellungen von Recht und Unrecht.
Wer die erste Staffel verpasst hat oder eine Rekapitulation benötigt, kann sich diese bei Netflix holen, wo am 19. März auch die aktuelle Staffel aufgeschaltet wird.
Mit Bernhard Aichners drittem Roman «Totenrausch» steht der Stoff für eine dritte Staffel schon bereit. Ob bzw. wann Netflix und ORF grünes Licht dafür geben, ist aber noch nicht entschieden.
ORF 1 | Thrillerserie | 2. Staffel
Mit Anna Maria Mühe, Yousef Swei, Emilia Pieske
Folgen 1+2: Montag, 24. Februar 2025, 20:15 Uhr
Folgen 3+4: Montag, 3. März 2025, 20:15 Uhr
Folgen 5+6: Montag, 10. März 2025, ab 20:15 Uhr