Es war keine Absicht: Am Ende der ersten Staffel des Netflix-Hits «How to Sell Drugs Online (Fast)» knipst sich der Gauner Buba (Bjarne Mädel) mit einer Knarre aus dem 3-D-Drucker versehentlich selbst das Licht aus.
Damit konnten weder die Fans noch Netflix leben. Darum kommt nun mit «Buba» ein Film-Prequel, in dem das Leben des blondierten Tierquälers erzählt wird. Bjarne Mädel (54) sprach mit streaming.ch über Igel, dicke Nasen und Gegrunze.
Wir waren geknickt, als sich Buba ins Jenseits befördert hat.
Bjarne Mädel Ehrlich gesagt war Bubas früher Tod ein Grund für mich, die Rolle überhaupt anzunehmen. Ich habe in den letzten zwanzig Jahren so viele Serien gedreht, da war es mir ganz recht, dass er nicht so lange überlebt. Doch dann waren nicht nur viele Zuschauer traurig, dass er so schnell weg war, sondern zum Glück auch die Entscheider bei Netflix. Die fragten: Kann der nicht noch mal wiederkommen in der 2. Staffel? Aber so ganz ohne Kopf fand ich das doch schwierig. Die Idee von einem Film-Prequel gefiel mir dann aber sofort sehr gut.
Was hat Sie denn ursprünglich an der Rolle des Buba gereizt?
Ich hatte das Drehbuch von den ersten Folgen von «HTSDO(F)» bekommen, fand die Geschichte und Erzählweise sehr erfrischend, und die Figur Buba mochte ich, weil mir die besondere Mischung aus Brutalität und Liebenswürdigkeit gefiel. Buba ist nicht die hellste Kerze auf dem Kuchen, und auch das ergibt immer schöne Spielmöglichkeiten. Ich mochte diesen Kleinkriminellen sofort.
Buba schreckt wahrhaftig vor wenig zurück. Was fehlt einem, der mit der Schaufel Igel und Tauben erschlägt?
Ich habe tatsächlich bei der Vorbereitung auf die Rolle leider sehr viele Kleintiere töten müssen. Das brauchte ich einfach, um mich in diese Rolle einfühlen zu können … nein, Quatsch! Aber das wurden wir tatsächlich gefragt, als ob wir da wirklich Igel kaputt gehauen hätten. Ja, natürlich schlagen wir kleine süsse Igel kaputt! Auf was für Ideen Leute so kommen. Aber das ist ja genau genommen ein Lob, weil es offensichtlich echt ausgesehen hat.
Also keine toten Tiere am Set. Beruhigend.
Nein. Für die Rollenvorbereitung sind mir aber Kostüm und Maske immer sehr wichtig. Ich habe mich mal wieder toll verändern können mit dem Schnurrbart und dieser Nase. Ich habe Nasenringe drin, damit sie dicker wirkt. Und die Augenbrauen haben wir verkürzt, um der Figur etwas comic-haftes zu verleihen.
Der Bauch war sicher auch nicht echt, oder?
Doch. Leider.
Oh Gott, Entschuldigung!
Alles meins, alles bezahlt. Zunehmen ist kein Problem, das musste ich jetzt auch wieder für den «Buba»-Film. Obwohl der ja in der Vergangenheit spielt, da hätte Buba ja noch dünner sein können, aber wir wollten die sofortige Wiedererkennung, und Regisseur Arne Feldhusen meinte, die Figur sei lustiger, wenn sie ein bisschen Plauze habe. Und das ist für mich kein Problem, die kann ich ja jederzeit sehr schnell herstellen. Nur das Abnehmen wird leider immer schwieriger.
Davon können wir wohl alle ein Liedchen singen.
Ja, aber das betraf nur die körperliche Vorbereitung, psychologisch musste ich bei der Vorbereitung auf die Rolle nicht sehr viel Arbeit leisten. Während des Drehs hat sich dann noch ein Geräusch ergeben, das der Buba immer wieder von sich gibt (schnaubt grunzend mit der Nase).
Und warum macht Buba dieses Geräusch?
Er macht das immer, wenn er emotional überfordert ist. Beim Dreh der ersten Folgen von «HTSDO(F)» stand ich neben Regisseur Lars Montag. Dann hat einer neben uns so ein Geräusch produziert (grunzt), Lars meinte: «Ich hatte mal so einen Kameramann, der hat ständig dieses Geräusch (grunzt) gemacht, und das macht einen verrückt (grunzt).» Dieses Grunzen wurde anschliessend der «Signature Sound» von Buba. Immer wenn er nicht mehr weiter weiss, tut er das, weil der Druck zu gross wird und einfach raus muss (grunzt).
Die Filmkritik zu «Buba» gibt es hier.