Zeig es deinen Brüdern!

«Ich wollte einfach mal wieder etwas Witziges drehen!» Schauspielerin Kate Hudson zögerte nach eigener Aussage keine Sekunde, als Netflix ihr die Hauptrolle für die Serie «Running Point» anbot. Sie spielt darin eine Frau, die über Nacht an die Spitze des Familien-Business befördert wird. Genauer gesagt muss Isla Gordon als Präsidentin die Geschicke des Profi-Basketballclubs Los Angeles Waves leiten und sich «im unberechenbaren Dschungel einer männerdominierten Sportwelt» durchsetzen.

Hudson betont, dass man kein Basketballfan sein muss, um die Serie zu mögen. Die 45-Jährige nennt sie eine Mischung aus Sportcomedy und Familiendrama, in der es um «sportliche und persönliche Ambitionen, den Traum von Ruhm und menschliche Weiterentwicklung» geht.

Serienheldin Isla wurde als einziges Mädchen unter Brüdern immer ein wenig übersehen und muss jetzt aus ihrer komplizierten Familiendynamik ausbrechen. Hudson (die Tochter von Goldie Hawn) konnte bei ihrer Rolle auf eigene Erfahrungen setzen: «Wenn du mit Jungs aufwächst, musst du einfach am lautesten schreien, weil dir sonst keiner zuhört.» Sie habe deshalb, genauso wie Isla, schon seit frühster Kindheit versucht, «meine Stärken zu finden und den Mut zu entwickeln, sie einzusetzen».

Wer über Profi-Basketball in den USA ein wenig Bescheid weiss, erkennt sofort die Parallelen zwischen Isla Gordon und Jeannie Buss. Diese übernahm nach dem Tod ihres Vaters erfolgreich die Führung der Los Angeles Lakers – als erste Besitzerin eines NBA-Teams überhaupt. Kein Wunder, hat Hudson sich als Rollenvorbereitung Tipps von Buss geholt. «Danach war für mich klar, den Zuschauern gleich zu Beginn deutlich machen zu müssen, dass Isla mit echten Führungsqualitäten ausgestattet ist.

Was ihr allerdings noch fehlt, ist das Vertrauen in ihre eigene Stärke.» Etwas, womit sich viele Frauen in Führungspositionen identifizieren können: «Es reicht oft nicht, wenn du das Talent hast und genau weisst, was du tun musst. Als Frau musst du es, gerade in einer Männerdomäne, allen um dich herum beweisen, indem du Erfolge vorweist.»

Hudson bezeichnet sich selbst als Wettbewerbstyp, der immer auf der Suche nach Herausforderungen ist: «Ich bin zum Beispiel gerade dabei, mit der Duolingo-App Italienisch zu lernen.» Sie sei auch ein begeisterter Sportfan, wobei sie lieber zuschaut, als selber aktiv zu werden: «Wenn ich nachts nicht schlafen kann, schalte ich Sport ein. Das hilft mir zu relaxen.» In ihrer Familie waren immer Eishockey und American Football die bevorzugten Sportarten. Der Lieblingssport der dreifachen Mutter ist allerdings Fussball: «Wir sind ein Arsenal-Haushalt.»

Hudson konnte auch ihre zweite grosse Leidenschaft neben der Schauspielerei mit einfliessen lassen. «Ich durfte viele Vorschläge zu Songs machen, die in der Serie vorkommen», sagt sie und fügt lachend hinzu: «Ich liebe Musik und bringe meine Meinung dazu immer sehr leidenschaftlich rüber.»

Sie und die Produzentin lagen auf derselben Wellenlänge: «Unsere Zusammenarbeit klappte toll. Wir sind zwar ziemlich verschieden bei den Dreharbeiten, aber genau deshalb ergänzen wir uns perfekt.»

Kate Hudson ist überzeugt, dass ihre «Wohlfühl-Show mit Witz» ein Erfolg wird: «Wir vereinigen so viele Themen, mit denen sich verschiedene Menschen identifizieren können und von denen sich niemand abgestossen fühlt.»