Millionen von Fans jubelten, als Arya Stark dem verhassten Walder Frey die Kehle aufschlitzte und damit für ein wenig Gerechtigkeit in «Game of Thrones» sorgte. Maisie Williams war als 14-Jährige in die Rolle der Arya Stark geschlüpft und kann sich nun – nach dem Ende der Fantasysaga – in neuen Formaten ausprobieren.
In «Two Weeks to Live» spielt die mittlerweile 23-Jährige die Rächerin Kim Noakes. Sie wuchs bei ihrer kauzigen Mutter Tina (Sian Clifford, «Fleabag») in einer einsamen Waldhütte in Schottland auf und wurde von ihr zur kampferprobten Killermaschine gedrillt.
Weil Kim als kleines Mädchen zuschauen musste, wie ihr Vater ermordet wurde, reisst sie nun aus, um den Mörder zur Strecke zu bringen. Dies gestaltet sich ziemlich schwierig, zumal Kim noch nie einen Fuss in die Zivilisation gesetzt hat.
Dieser Rachefeldzug tönt nach dem Stoff, aus dem Actionthrillerserien wie «Hanna» (2019) gemacht sind. Doch «Two Weeks to Live» ist durchtränkt mit dunkelschwarzem, britischem Humor. So pikst sich die Rächerin den Sonnenbrillenbügel ins Auge und wankt in bester Slapstickmanier auf High Heels durch eine Bar. Zudem führt sie mit ihrer Mutter eine Diskussion über propere Grammatik – während die beiden ein Grab schaufeln.
Nun, britischen Humor haben wir schon eleganter, lustiger gesehen. Die Pointendichte eines Simon Pegg ist deutlich höher. Der Sprachwitz und die Absurditätenpalette der Ulk-Urväter von Monty Python bleiben sowieso unerreicht.
«Two Weeks to Live» bietet in sechs Folgen à 25 Minuten leichte (um nicht zu sagen: seichte) Unterhaltung, mehr aber nicht. Zu plump sind die Dialoge, zu platt die Gags.
Vielleicht muss man Brite sein, um diese Verballhornungen witzig zu finden. Cheers, mates!
Sky Show | Krimiserie | 1. Staffel | GB 2020
Mit Maisie Williams, Sian Clifford, Mawaan Rizwan u. a.
Schenkelklopfende Mär übers Blutvergiessen
ab 4. Dezember