Der Erfolg von «Haus des Geldes» hat Álex Pina (53) wohl selbst überrascht. Die Story um Tokio, Denver, Rio & Co. ist die meistgeschaute nicht englischsprachige Serie auf Netflix. Aber fangen wir vorne an.
Álex Pina, in Pamplona geboren und einst als Journalist im Baskenland und auf Mallorca tätig, gehört heute zu Spaniens erfolgreichsten TV-Produzenten. Ende 2016, nachdem seine Frauenknastserie «Vis a vis» startete, gründete er mit Vancouver Media seine eigene Produktionsfirma. «Haus des Geldes», im Original «La casa de papel», war die erste Produktion.
Nach zwei Staffeln wäre die Story um die Bankräuber in den roten Overalls eigentlich fertig erzählt gewesen. Da schnappte sich Netflix die Rechte, schaltete die Serie auf und löste einen Riesenhype aus. Nun mussten Pina und seine Frau Esther Martínez Lobato, die an praktisch allen Projekten mitwirkt, Nachschub liefern. Mit der fünften Staffel, die noch 2021 startet, soll die Geschichte ein Ende finden.
In der Zwischenzeit legte Pina seine Hände keineswegs in den Schoss. Er schloss einen Exklusivvertrag mit Netflix ab, der ihn zu weiteren Inhalten verpflichtet. Das tat er beispielsweise 2020 mit «White Lines», einer spanisch-britischen Co-Produktion. Ebenfalls gut angekommen, aber nicht auf Netflix zu sehen, ist die Dramaserie «The Pier».
Pina bleibt trotz grossem kommerziellem Erfolg seiner Linie treu. In seiner Bildsprache spielen warme Farben wie Rot und Gelb eine wichtige Rolle. Auch dominante Frauen ziehen sich wie ein roter Faden durch seine Werke.
Zu guter Letzt bringt er viele seiner Figuren auf Kollisionskurs mit dem Wahnsinn. Einige entkommen ihm knapp, einige nicht – und dies meist auf blutige Weise. In dieses Raster passt auch der neuste Wurf «Sky Rojo» (Kritik hier).
Während Pina und Lobato fleissig weiterproduzieren, werden ihre Inhalte bereits im Ausland adaptiert. So bekommt «Haus des Geldes» demnächst ein koreanisches Remake (siehe «Streaming» Nr. 1).
Álex Pinas: Serien auf Netflix