Als Sky Schweiz und SRF im Herbst 2021 ihr erstes gemeinsames Serien-Baby zur Welt brachten, waren die Erwartungen so lala. Irgendwie cool, dachte man, dass die zusammenspannen. Ein Krimi aus den Bergen? Hoffentlich nicht so ein «Wilder»-Abklatsch! Na ja, schauen wir mal.
Doch dann donnerte die erste «Tschugger»-Staffel wie eine Comedy-Lawine über die Schweizer Serienlandschaft. Es wurde nicht nur es bitzeli reingegüxelt, sondern gleich von Folge 1 bis 6 alles am Stück durchgeschaut. Und dies bei SRF, Play Suisse und Sky Show.
Richtig ins Schwärmen kommt Fabian Stein, Head of Content Sky Schweiz: «Staffel 1 von ‹Tschugger› stieg im letzten November auf der Plattform Sky Show gleich nach dem Start zur Nummer eins im Serienranking auf – mit der höchsten Anzahl täglicher Nutzer.»
Und genau so soll es mit der zweiten Staffel geschehen. Denn auch wenn man es nicht für möglich hält: Es wird noch irrer, noch krasser und lustiger als bisher. Die Story setzt etwa zwei Sekunden nach dem Ende von Staffel 1 ein. Da alles wie immer drunter und drüber ging, spulen wir kurz zurück. Schmuddel-Supercop Bax (David Constantin) und Kollege Pirmin (Dragan Vujic) müssen schleunigst ihren Praktikanten Smetterling (Cedric Schild) aus dem Spital retten. Dort will ihm nämlich ein Killer an die Gurgel.
Derweil hat Möchtegern-Rapperin Valmira (Annalena Miano) den Bonzen Fricker (Olivier Imboden) mit einer Pumpgun über den Haufen geschossen. Ob er’s überlebt hat? Wird hier natürlich nicht verraten. Und Juni (Arsène Junior Page) werweisst, was es mit dem mysteriösen Schlüssel auf sich hat, den er im Glas mit Tomatensugo gefunden hat. Abgefahren, oder? Das «Tschugger»-Publikum erinnert sich wohl noch daran, dass die Polizistin Gerda (Clelia Fux) eine ganz fiese Zecke ist.
Dank dem Blitz-Rückblick zu Beginn ist man sofort wieder in der Handlung drin. Und noch bevor man «Raclette» sagen kann, gibt’s in Staffel 2 schon einen Mordanschlag, eine Autoverfolgungsjagd mit fliegenden Briefkästen, eine kurlige Ski-Stuntnummer, eine Flucht in Hippie-Verkleidung, eine andere im Lamborghini – plus einen unfreiwilligen Drogentrip mit ulkigen Spezialeffekten. Uff!
Ja, «Tschugger» ist ein Feuerwerk an Gags, Sprüchen, Zoten, Pointen, Action, süffigen Dialogen und versteckten Schmunzeldetails (wie heisst das Waschpulver, mit dem man Drogen streckt? Speed!). Wenn man das so liest, tönt es wie eine Mission Impossible – einfach too much. Doch Serienschöpfer und Hauptdarsteller David Constantin hat ein phänomenales Händchen fürs Timing.
Auch seine Laientruppe mischt wieder mit, denn bei «Tschugger» spielen fast nur Leute mit null Erfahrung. Dieses Höllenfahrtskommando aus dem Wallis ist entwaffnend witzig und schnell – so was kommt an bei den Jungen. Doch auch ältere Serienfans werden von der 80er-Jahre-Optik abgeholt und erkennen bestimmt Martin Masafret wieder, den man in einer Szene kurz im TV eine Sportsendung moderieren sieht.
Wer Sky Show nicht abonniert hat, muss sich etwas gedulden. Bei SRF und Play Suisse gibt’s «Tschugger 2» erst ab 18. Dezember.
Sky Show | Comedyserie | 2. Staffel
Mit David Constantin, Dragan Vujic, Arsène Junior Page, Anna Rossinelli
CH 2022, ab 15. September 2022