Wie schon die Sport-Doku «Mein Name ist Francesco Totti» (verfügbar auf Sky Show) basiert auch «Totti – Il Capitano» auf der Autobiographie «Un Capitano», die Totti mit Paolo Condò schrieb. Der Sechsteiler konzentriert sich auf die letzten beiden Karrierejahre. In Rückblicken und gespickt mit Originalaufnahmen werden aber auch weitere Stationen seines Lebens abgehandelt.
Mit 39 Jahren wird es 2016 auch für Francesco Totti (Pietro Castellitto), die Legende der AS Roma, langsam Zeit, an sein Karriere-Ende zu denken. Obwohl er von den besten Clubs der Welt umworben wird, bleibt er sein ganzes Leben bei seinem Herzensverein. Die Fans nennen ihn liebevoll «Il Capitano». Gerne würde er sein «Ende» noch etwas hinauszögern. Aber als nach sieben Jahren Luciano Spalletti (Gianmarco Tognazzi) als Trainer zurückkehrt, sieht er dies in Frage gestellt.
Was nach Drama klingt, entpuppt sich als selbstironische, humoristische, teilweise auch alberne Serie. Totti nimmt sich selber nicht immer ganz ernst. Über «il Pupone» (grosses Kind) kursieren unzählige Witze, die alle auf seine Naivität und Einfältigkeit anspielen. Totti gab sie als Sammelbände heraus und spendete das Geld Unicef. Seine Taktik war überall: Leute unterhalten.
Wer Totti bedingungslos vergöttert, wird wohl eher enttäuscht sein. Etwas befremdlich ist allein schon die Besetzung des reifen Fussballstars und Frauenschwarms mit dem 29-jährigen Castellitto. Wer aber gerne mit Totti lacht(e) und nochmals seine Karriere abfeiern möchte, wird seinen Spass haben. Dabei helfen auch Filmreferenzen («Rocky», «Club der toten Dichter», «True Romance») oder Gastauftritte von Tottis Weggefährten Andrea Pirlo und Alessandro Del Piero.
Sky Show | Miniserie
Mit Pietro Castellitto, Greta Scarano, Gianmarco Tognazzi, Ascanio Balbo u. a.
Selbstironische und alberne Autobiographie-Verfilmung
I 2021, ab 30. September 2021