Nach den Tapes kommen nun die Polaroids. In Staffel eins von «Tote Mädchen lügen nicht» (treffender ist der Originaltitel: «13 Reasons Why») kursierten 13 Audiokassetten, auf denen Hannah Baker (Katherine Langford, 22) jeweils einen Mitschüler pro Tape an den Pranger stellte.
Hannah wurde gemobbt, betrogen, missbraucht. Pikant: Hannah hatte die Bänder besprochen, kurz bevor sie sich das Leben nahm. Noch nie sorgte eine Netflix-Serie für so viel Diskussionsstoff. Schulen, Ärzte und Jugendschutzverbände liefen 2017 gegen den Streamingdienst Sturm.
Zu explizite Szenen
Man fürchtete Nachahmungstaten durch jugendliche Zuschauer/ -innen, denn die Selbsttötung wie auch eine Vergewaltigung wurden explizit gezeigt. Erst als Netflix Warnhinweise einblendete und im Abspann Anlaufstellen für Teenager in Not auflistete, legte sich der Widerstand.
Die zweite Staffel wird nun von einem einminütigen Hinweis eröffnet, in welchem die Schauspieler ihre jungen Zuschauer dazu aufrufen, sich Hilfe zu holen, falls sie diese brauchen. Inhaltlich büssen die 13 neuen Folgen nichts an Spannung ein. Denn noch sind die Geheimnisse der Schüler nicht gelüftet.
Die Handlung setzt fünf Monate nach dem Ende der ersten Staffel ein. Es kommt zum Prozess: Hannahs Mutter (Kate Walsh) klagt gegen die Highschool, die den Tod ihrer Tochter mitzuverantworten habe. Schüler, die als Zeugen geladen sind, erhalten Drohungen, auf Polaroidfotos gekritzelt. Überraschend sind nicht nur die neuen, meist dunklen Geheimnisse der Teenies, sondern auch das Bild, das beim Prozess von Hannah entsteht: Es will oftmals so gar nicht zu jenem aus Staffel eins passen.
«Tote Mädchen lügen nicht» die 2. Staffel ist auf Netflix verfügbar.