Die Welt da draussen, die ist doch verrückt!», sagt Simone (Alba August, 24). Was wie das übliche Jammerlied eines bedrückten Teenagers klingt, ist aber bittere Wahrheit. Denn eines Tages hatte es Killerviren aus den Wolken geregnet, die fast die gesamte Bevölkerung Skandinaviens dahinrafften. Simone schaffte es samt Familie gerade noch in einen Bunker. Doch die Mutter starb, und der Vater machte sich auf, um Hilfe zu suchen.
Da sitzen sie nun: Simone und ihr kleiner Bruder, unterirdisch abgeschottet. Erst als ihnen nach sechs Jahren das Essen ausgeht, wagen sie sich ins Freie, wo sie von einer Gruppe Teenager aufgegriffen werden. Nach anfänglichen Gehässigkeiten beschliessen sie, sich gemeinsam nach Schweden durchzuschlagen, wo sie Rettung vermuten.
Pubertätsfrust, Zukunftsängste, erste Liebe
Mikkel Boe Følsgaard, 34, spielt den Anführer der Gruppe. Die Frage, was denn an dieser ersten dänischen Netflix-Serie so typisch dänisch sei, umschifft er gegenüber «Tele» geschickt: «Dänemark gilt als eines der sichersten Länder und seine Bewohner als die glücklichsten der Welt. Da ist es doch spannend, zu beobachten, was diese Menschen tun, wenn sie mal so richtig durchgeschüttelt werden.»
Doch nicht nur die Viren im Regen bedrohen die Jungen, sondern auch die üblichen Teenie-Leiden: Pubertätsfrust, Zukunftsängste, erste Liebe.
Flüchtlingskrisen, Klimawandel, Überbevölkerung
Ein Mix, der zu Beginn etwas zusammengebastelt wirkt. Doch mit der Zeit freundet man sich damit an, und Følsgaard verweist auf die Metapher: «‹The Rain› ist ein Spiegel dessen, was auf der Welt gerade im Argen liegt: Flüchtlingskrisen, Klimawandel, Überbevölkerung.»
Was den Regen und seinen tödlichen Effekt betrifft, gibt es am Anfang noch Ungereimtheiten. «Keine Sorge, die lösen sich auf!», verspricht Følsgaard. Mehr könne und wolle er aber wirklich nicht verraten.
«The Rain», auf Netflix seit dem 4. Mai.