Seit Ende Mai schwappt eine riesige «Stranger Things»-Welle über unseren Planeten. Weltweit toppt die Sci-Fi-Horrorserie die Netflixcharts. Der Mix aus 80er-Retro-Charme, Teenieromanzen und Horror aus einer kopfstehenden Parallelwelt kommt gut an.
Für die ersten sieben Folgen von Staffel vier (Folgen 8 und 9 kommen erst am 1. Juli) liessen sich die Brüder Matt und Ross Duffer viel Neues einfallen: Die Kids leben nicht mehr alle in Hawkins, sondern teilweise in Kalifornien, das böse Upside-Down schickt mit Vecna ein menschenähnliches, furchterregendes Monster los, und die Geschichte spielt erstmals auch ausserhalb der USA: im eisig kalten Russland.
Natalia Dyer (27) und Charlie Heaton (28) spielen in «Stranger Things» das Liebespaar Nancy Wheeler und Jonathan Byers. Seit der ersten Staffel sind sie übrigens auch privat liiert, darüber reden wollen sie allerdings nicht.
In der neuen Staffel sind Nancy und Jonathan räumlich getrennt, weil er mit seiner Familie nach Kalifornien gezogen ist. «Die Familie Byers versucht, dort Fuss zu fassen», so Heaton, «damit haben am Anfang alle so ihre Probleme.» Jonathan scheint dies leichter zu fallen als seiner Mutter Joyce (Winona Ryder) oder Elf (Millie Bobby Brown), denn er hat im Dauerkiffer Argyle einen neuen Freund gefunden.
Heaton: «Argyle ist eine Art Psychiater ohne Lizenz, der Jonathan neue Energie eingeflösst hat. Viel davon kam ganz klar von Eduardo Franco, der Argyle spielt. Er ist ein lustiger und sehr ehrlicher Typ.» Mit ihm zusammen habe die Arbeit viel Spass gemacht. «Jonathan ist eigentlich ein eher introvertierter Typ, Argyle kann ihn da etwas aus der Reserve locken.»
Auch Nancy bekommt es mit einer neuen Weggefährtin zu tun. Zwar gehört Robin (Maya Hawke) schon seit langem zum «Stranger Things»-Ensemble, hing bisher aber vor allem mit Steve in der Eisdiele ab. Dyer: «Nancy, Robin und die restliche Gang sind plötzlich auf sich allein gestellt, als in Hawkins das Böse wieder losbricht.» Grosser Unterschied sei diesmal aber, dass Elf nicht mehr bei ihnen ist: «Uns fehlte ganz klar das Mädchen mit den Superkräften.»
Täuscht es, oder wird «Stranger Things» immer finsterer? Charlie Heaton nickt: «Von der Tonalität her hat sich viel geändert im Vergleich zur 3. Staffel.» Die spielte im Sommer, und auch wenn es finstere Momente gab, habe sie sich doch leichter und fröhlicher angefühlt. «Staffel 4 geht einerseits zurück zum Anfang, andererseits driftet sie auch stärker ins Horrorgenre. Was ich grossartig finde!»
Sehr präsent ist nicht nur der Grusel, sondern das Look-and-feel der 80er. Dyer und Heaton sind in den 90ern geboren, doch ganz entziehen können sie sich dem Charme der 80er nicht. Heaton: «Es gab Momente, in denen ich dachte: Das muss unheimlich cool gewesen zu sein, in den 80ern zu leben.»
Dyers Figur Nancy trägt in dieser Season neben dicken Schulterpolstern sogar Perücke. «Natürlich ist es nicht mein persönlicher Stil», sagt sie, «aber für Nancy ist es sehr wichtig, sich so zu kleiden. Haare, Make-up und Klamotten sagen viel über eine Rolle aus und darüber, wie sich die Figur selber sieht.»
Sieben Folgen – eine mit über 90 Minuten Spieldauer – konnten sich die Fans bereits reinziehen. Nun warten alle auf die letzten zwei Folgen – und dann natürlich auf die fünfte, finale Staffel.
Liessen die Brüder Duffer etwas durchsickern, wie die Story endet? «Eben nicht!» Natalia Dyer schüttelt den Kopf. «Matt und Ross sind sehr verschwiegen. Aber wir probieren, es aus ihnen rauszukitzeln.» Charlie Heaton nickt und flüstert diabolisch grinsend: «Und ob! Jedes klitzekleine Detail!»
Netflix | Sci-Fi-Horrorserie | Staffel 4A
Mit Natalia Dyer, Charlie Heaton, Winona Ryder
USA 2022, seit 27. Mai, Staffel 4B folgt ab 1. Juli 2022