Wie sieht unser Leben von morgen aus? Und vielleicht noch wichtiger: Wie lieben wir in der Zukunft? Diese Fragen lassen sich (noch) nicht definitiv beantworten, und genau deshalb sind sie für Filmemacher und kreative Köpfe so interessant.
Bereits die Sci-Fi-Romanze «Ich bin dein Mensch» wagte eine Prognose zum Thema Liebe und Roboter. Nun zieht mit «Tender Hearts» eine Serie nach, ebenfalls aus Deutschland.
Wir schreiben das Jahr 2036, Deutschland in der sogenannten Post-Gender-Ära. Gamedesignerin Mila (Friederike Kempter) ist Anfang vierzig und hat das unbefriedigende Single-Dasein satt. Also beschliesst sie, sich einen humanoiden Lovedroid zu bestellen – einen Liebesroboter. Das gute Stück nennt sich Friendly Bo (Madieu Ulbrich) und ist darauf programmiert, Mila glücklich zu machen.
Zuerst ist sie noch etwas skeptisch und behandelt ihn wie ein Gerät. Doch langsam verschwimmt die Grenze zwischen Mensch und Maschine: Eine sanfte Beziehung entwickelt sich. Wie lange kann das gutgehen? Und wie reagiert Milas Umfeld?
Es sind grosse Themen, die «Tender Hearts» aufgreift: Einsamkeit, künstliche Intelligenz, Toleranz und – ganz allgemein – die Zukunft. Die mit viel Liebe zum Detail ausgestattete Vision lässt Raum für interessante soziologische Beobachtungen und zeigt auf, dass eine Beziehung ganz ohne Konflikte auf Dauer nicht zufrieden macht. All diese Elemente fügen sich zu einem stimmigen und mit acht rund 25-minütigen Episoden auch angenehm kurzweiligen Ganzen zusammen.
Sky Show | Sci-Fi-Dramedyserie | 1. Staffel
Mit Friederike Kempter, Vladimir Kornee, Madieu Ulbrich, Heike Makatsch
D 2023, ab 6. April 2023