Schmusekatze aus der Hölle

Der Kampf zwischen Gut und Böse wurde schon in unzähligen Filmen und Serien ausgetragen. Und nun also auch in «Exploding Kittens», einer neuen Netflix-Trickfilmserie für Erwachsene. Dort wird der Uralt-Konflikt  auf total absurde Weise ausgefochten: Die Engel im Himmel sind gar nicht happy mit Gott. Um sie milde zu stimmen, muss er auf die Erde zurückkehren und einer dysfunktionalen Familie auf die Sprünge helfen.

So weit, so gut; doch es gibt ein Problem: Gott landet unsanft im Körper einer pummeligen, trägen Hauskatze auf der Erde. Natürlich ist der Allmächtige total empört und entsetzt. Statt sich göttlich nützlich zu machen, findet Gott aber Gefallen am Katzenleben, er jagt lieber Laserpointern nach und putzt sich den ganzen Tag genüsslich das Fell. Überhaupt entpuppt sich das Leben der Samtpfote als herrlich angenehm, Gott beginnt sogar, die Familienmitglieder zu mögen.

Doch da droht Ungemach: Der Nachbar der Gottkatze ist niemand Geringeres als der Antichrist, der Teufel höchstpersönlich. Allerdings ist auch er im Körper einer Katze gefangen. Der ultimative Kampf zwischen Gut und Böse ist also eröffnet, stets begleitet von unflätigem Benehmen, obszönen Gesten und viel Gefluche.  

Wer denkt sich denn bloss so einen hanebüchenen Stoff aus, kann man sich fragen. Es war Cartoonist Matthew Inman, der 2015 das gleichnamige Kartenspiel entwickelt hatte. «Exploding Kittens» ist eine Art russisches Roulette in Spielform. Vereinfacht erklärt zieht man so lange Karten, bis man eine explodierende Katze erwischt und mit einem Knall ausscheidet.  

Inman ist auch an der neuen Netflix-Serie beteiligt, genauso wie Produzent Mike Judge, der Erfinder von «Beavis und Butthead» – beide sprechen die gleiche, anarchisch-chaotische Bildsprache, das passt wie die Faust aufs Auge.

Übrigens: Wer bei der englischen Originalfassung genau hinhört, erkennt ein neckisches Detail: Die Stimme der Gottkatze ist jene von Tom Ellis, der seinerseits den Lucifer in der gleichnamigen Serie spielte. Das kann kein Zufall sein.

Und natürlich zeigt Netflix nicht nur die neue Trickfilmserie, sondern hat auch ein gleichnamiges Game entwickelt, das auf Smartphones und Tablets in der Netflix-App gespielt werden kann. Also los, Pfoten raus und her mit der Katzenminze, lasst das Spiel beginnen! Kawoom!