Morty ist eigentlich ein ganz normaler Teenager mit ganz normalen Teenie-Problemen. Wenn da nicht sein Grossvater Rick wäre! Zuerst mal hat dieser ebenso geniale wie zynische Wissenschaftler ein unübersehbares Alkoholproblem.
Davon zeugen nicht nur sein Flachmann, den er stets dabei hat, sondern auch das ständige Sabbern und seine regelmässig mitten im Sprechen ausgestossenen Rülpser.
Weitaus fatalere Folgen hat allerdings, dass er seine Tochter Beth, Schwiegersohn Jerry, die Enkelin Summer und allen voran seinen Enkelsohn Morty in intergalaktische Eskapaden verwickelt.
Dabei werden sämtliche physikalischen Gesetze und gesellschaftlichen Konventionen ausgehebelt. Kontakte mit Aliens haben da längst nichts mehr mit einer unheimlichen Begegnung der dritten Art zu tun.
Die Abenteuer und Dialoge von Rick und Morty sind dermassen absurd, dass man sich schon mal fragt, welche Substanzen die Autoren einwerfen, ehe sie mit Schreiben loslegen. Die fahren mit Ideen auf, die keinem nüchternen Menschen in den Sinn kommen könnten. Thematisch bedienen sie sich bei «Mad Max», «Kap der Angst» oder «Terminator» sowie bei diversen Science-fiction-Vorlagen, hauen aber auch viele versteckte Anspielungen raus.
Wie genial und gleichwohl fahrlässig Rick ist, lässt sich an der Emmy-zertifizierten Folge «Gurken-Rick» (Staffel 3) demonstrieren: In einem Experiment verwandelt sich der weissgeschürzte Nerd in eine Gurke, ohne realistischen Rückkehr-Plan. Nun liegt er regungslos da. Wie schafft also ein Stück Gemüse, das nichts, aber auch gar nichts kann, ausser den Mund zu bewegen, ohne fremde Hilfe die Metamorphose zum wild um sich ballernden Roboter?
Seid versichert: Die Schöpfer und Chef-Autoren Dan Harmon und Justin Roiland haben sich etwas Ausgeklügeltes einfallen lassen.
Nun gehen die Wahnsinnigen in die 5. Staffel. In der Nacht vom 21. auf den 22. Juni, nur einen Tag nach der US-Erstausstrahlung, schaltet Sky Show Folge 1 auf und liefert im Wochenrhythmus Nachschub – im Original mit deutschen Untertiteln und ab Sommer synchronisiert.
Für «Rick and Morty»-Rookies stehen dann auch die ersten vier Staffeln bereit. Wer die ersten drei im Original schaut, sei vorgewarnt: Alle «Fuck!»-Wörter wurden rausgebeept (nicht aber die «Assholes», «Shits» und «Dicks»), was mit der Zeit ziemlich nervt.
Man munkelt, der US-Sender Adult Swim, auf dem «Rick and Morty» ursprünglich ihr Unwesen treiben, wolle sich damit eine gewisse Exklusivität bewahren. Ab Staffel 4 kommt man dann in den unzensurierten Genuss.
Um die Zukunft der Chaoten muss man übrigens nicht fürchten: «Rick and Morty» sollen uns noch bis mindestens Staffel 10 erhalten bleiben. Wubba lubba dub dub!
Sky Show | Trickfilmserie | 5. Staffel | USA 2021
Von Dan Harmon und Justin Roiland, der im Original Rick und auch Morty spricht
Überzeichnet, unlogisch, absurd – und schlicht genial!
ab 22. Juni
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