Post Mortem – Bestattungskoller

Skarnes ist ein verschlafenes Nest nordöstlich von Oslo. Die Polizisten Judith (Kim Fairchild) und Reinert (André Sørum) haben kaum zu tun, bis auf einem Feld die Leiche von Live Hallangen (Kathrine Thorborg Johansen) gefunden wird. Sie ist die Schwester von Odd (Elias Holmen Sørensen), der mit Vater Arvid das familieneigene Bestattungsinstitut führt – das wegen Auftragsmangels finanziell am Abgrund steht.

Auf dem Autopsietisch allerdings erwacht Live wieder! Das vermeintliche Wunder hat weitreichende Folgen: Arvid benimmt sich ihr gegenüber feindselig, Reinert beginnt zu recherchieren, und Live entwickelt übermenschliche Kräfte sowie einen tödlichen Blutdurst! Kann Dr. Hansen (Øystein Røger) helfen?

Bei skandinavischen Filmen und Serien denken die meisten an abgründige Thriller und an schwarze Komödien. Dass die Dänen wahre Meister in beiden Genres sind, beweist zurzeit gerade Anders Thomas Jensens Thrillergroteske «Riders of Justice» in unseren Kinos. Auch die Norweger haben es diesbezüglich drauf, wie nun die Netflix-Miniserie «Post Mortem» zeigt.

Sie mixt die Genres munter durcheinander: Das Grundgerüst der Story ist klassischer Mysterystoff, die polizeilichen Ermittlungen Krimistandard, Lives aufkommender Blutdurst Vampirhorror – und Odds Nöte als Bestatter absurde Komödie. Diese unterschiedlichen Elemente werden durch den allgegenwärtigen makabren Humor miteinander verflochten und ergeben ein stimmiges Gesamtbild. Die trotz (oder dank) ihrer Schrulligkeit meist sympathischen Figuren und die malerische Provinzkulisse runden das Ganze ab. Die Auflösung schliesslich bringt den Sechsteiler zum befriedigenden Abschluss.

Doch gut möglich, dass der Wahnsinn in Skarnes von Neuem losgeht – in einer zweiten Staffel.