Otis & Co. kommen zum Schluss

Schule dauert – zum Glück – nicht ewig. Irgendwann winkt hoffentlich ein Abschluss, und man bricht zu neuen Lebensabschnitten auf. Von daher macht es durchaus Sinn, dass auch «Sex Education» zum Schluss kommt: Die neue vierte Staffel der Serie ist die letzte.

Bevor wir also dem 26-jährigen Asa Butterfield den pickligen Teenager nicht mehr abkaufen, kehrt er zurück in seine Paraderolle als Otis Milburn, der in seiner Schule zum beliebten Sexberater wurde. Dies vor allem dank dem theoretischen Wissen, das er sich über seine Mutter angeeignet hat: die Sextherapeutin Jean (Gillian Anderson), die bei allen Fragen rund um körperliche Liebe kein Blatt vor den Mund nimmt.

Sein Repertoire hat Otis mittlerweile auch durch praktische Anwendung erweitert. Und nicht nur er: An der Schule der fiktiven britischen Stadt Moordale haben sich die jungen Leute quer durch alle Geschlechter und Ausrichtungen sexuell weitergebildet. Das Finale von Staffel 3 hat aber einiges verändert. So wurde die Schule an eine Immobilienfirma verkauft und geschlossen.

Und Otis’ On-Off-Beziehung Maeve (Emma Mackey) zog in die USA, um Literatur beim Schriftsteller Thomas Molloy (Dan Levy) zu studieren. Doch keine Angst: Sie taucht auch in der neuen Staffel wieder auf – und ist zentraler, als man vielleicht vermutet hätte. Otis wiederum besucht nun mit Kumpel Eric (Ncuti Gatwa) und anderen Freunden das Cavendish College, die wohl progressivste und queerste Schule der Welt.

Er hofft, dass er auch am neuen College seine Kolleginnen und Kollegen aufklären kann und auf sexuelle Fragen Antworten weiss. Doch es gibt bereits eine Sextherapeutin an der Schule: O (Thaddea Graham). Die ist extrem beliebt. Und Otis’ erster Auftritt, um für Publicity zu sorgen, mündet in ein oberpeinliches Desaster.

Was genau im weiteren Verlauf passiert, darf wegen der bei Netflix üblichen Sperrfrist für Kritiken noch nicht verraten werden, aber die Stossrichtung sei angedeutet: Otis’ Streit mit O ist ein wichtiger Story-Baustein, aber auch seine Beziehungen zu Maeve, Eric und Ruby (Mimi Keene). Mutter Jean indes versucht nochmals ins Berufsleben einzusteigen, obwohl Baby Joy sie gehörig auf Trab hält.

Auf einige liebgewonnene Figuren müssen Fans jedoch verzichten. So ist etwa Tanya Reynolds nicht mehr dabei, deren Lily durch ihr Faible für Alien-Erotik und exzentrische Outfits auffiel. Auch ihre Freundin Ola (Patricia Allison)  wird fehlen.

Ob Netflix bei Erfolg der Staffel vielleicht doch nochmals umdenkt? Showrunnerin und Autorin Laurie Nunn meinte im Interview, sie habe alles erzählt, was sie mit diesen Figuren erzählen wollte. Die Idee einer Ablegerserie wäre indes reizvoll. Sie brauche nun erst eine Pause, aber danach kann sich Laurie Nunn neue Geschichten in Moordale durchaus vorstellen.