Sie hat einmal im Leben eine grosse Dummheit gemacht. Und davon wird Piper Chapman (Taylor Schilling) zehn Jahre später eingeholt. Weil sie damals für ihre Geliebte Alex (Laura Prepon) einen Koffer mit Drogengeldern transportierte, muss sie nun 15 Monate hinter Gitter. Willkommen im Frauenknast von Litchfield!
Statt dem kleinen Schwarzen trägt Piper nun den orangen Häftlingsoverall, von den Mitinsassinnen wird sie schikaniert, gedemütigt und gequält. Von der Gefängnisleitung und dem Wachpersonal wollen wir lieber erst gar nicht reden.
«Orange Is the New Black» war beim Start 2013 nach «House of Cards» und «Hemlock Grove» die dritte eigenproduzierte Netflix-Serie. Die Story basiert auf dem autobiographischen Roman von Piper Kerman, die darin ihre Zeit in einem Frauengefängnis schildert.
Die Storys aus Litchfield trafen den Nerv der Zuschauer und vor allem der Zuschauerinnen. Die Geschichte um Piper und ihre Mitinsassinnen ist raffiniert erzählt, man durchlebt abwechslungsweise erschütternde und komische Momente. Und natürlich wird es auch immer wieder schlüpfrig.
Im Zentrum stehen kaputte, aber gleichwohl starke Frauen, deren Schicksale und Kämpfe bewegen und meist auch überzeugen. Das ist der Verdienst von Serienmacherin Jenji Kohan. Über sieben Staffeln hinweg vermochte sie den Spannnungsbogen aufrechtzuerhalten. Dazu waren schon mal ein Massenausbruch, eine kollektive Verlegung in ein anderes Gefängnis und der eine oder andere Todesfall nötig.
Dass «OITNB» nach sieben Staffeln enden musste, enttäuschte viele Fans. Doch Jenji Kohan versprach, weiter für starke Frauen in starken Serien zu sorgen.
Mit der durchgeknallten Dramaserie «GLOW» – Gorgeous Ladies of Wrestling (auch auf Netflix) hat sie ihr Versprechen gehalten.
Neflix; Dramaserie, 7 Staffeln, USA 2013 – 2019
Unter Fans gilt die 7. und letzte Staffel als emotionalste und beste der ganzen Serie.
Bittersüsser Gitterblues: Auch Frauen können Knast-Shows!