Kult-Western geht in Serie

Der Spaghettiwestern «Django» aus dem Jahr 1966 ist ein zeitloser Klassiker seines Genres. Sergio Corbucci schuf mit dem sarg-schleifenden, mysteriösen Fremden eine legendäre Westernfigur, die den Hauptdarsteller Franco Nero zum Star machte. Der Film, der noch zahlreiche Regisseure beeinflussen sollte, setzte sich durch seine Brutalität und viel schwarzen Humor von anderen Western ab.

Nun geht auf Sky Show «Django» in Serie: Diese basiert lose auf Corbuccis Kultstreifen und interpretiert den Italowestern neu. Wir schreiben das Jahr 1872: Sieben Jahre nach dem Ende des Sezessionskriegs gründen die Hebamme Sarah (Lisa Vicari, «Dark») und ihr Verlobter John Ellis (Nicholas Pinnock, «For Life»), ein ehemaliger Sklave, die Stadt New Babylon. Hier sollen Männer und Frauen eine friedvolle Heimat finden, unabhängig von Herkunft, Rasse und Religion.

Als Sarahs Vater, der vom Krieg gezeichnete Django (Matthias Schoenaerts), die Stadt erreicht und seine totgeglaubte Tochter in bester Gesundheit vorfindet, wird er nicht mit offenen Armen empfangen: Sie gibt ihm die Schuld am Familien-Massaker und fordert ihn auf, die Stadt sofort wieder zu verlassen.

Doch Django gibt nicht auf und versucht alles, um bei seiner Tochter eine zweite Chance zu bekommen. Dabei verbündet er sich mit John Ellis, der New Babylon vor den Angriffen einer resoluten Widersacherin verteidigen muss. Ohne es zu ahnen, sind Django, John und Sarah durch ein Netz aus düsteren Geheimnissen der Vergangenheit miteinander verbunden.

Die Neuinterpretation von «Django» besticht vor allem durch dominante weibliche Figuren. Dazu passt, dass Westernheld Django machohaftes Imponiergehabe, wie man das sonst von Cowboys aus anderen Produktionen kennt, völlig fremd ist.

Dafür sorgte nicht nur Francesca Comencini («Gomorrha –Die Serie»), die bei einigen Folgen Regie führte und die künstlerische Leitung übernahm, sondern sicher auch Maddalena Ravagli, die mit einem Mann das Headwriter-Duo für das Drehbuch bildete.