Wenn zwei Grosskaliber des Filmschaffens wie Tom Hanks und Steven Spielberg zusammenspannen, dann kommt etwas wie «Band of Brothers» (2001) heraus. Die HBO-Miniserie folgt einer Elitegruppe von US-Fallschirmjägern im Zweiten Weltkrieg und ging als eine der besten Serien in die TV-Geschichte ein.
Konsequenz: «Band of Brothers» war mit «Die Sopranos» verantwortlich dafür, dass der US-Sender HBO das Serienfach als prestigeträchtig einstufte und immer mehr Geld hineinbutterte.
Nun machen die Produzenten Hanks und Spielberg erneut gemeinsame Sache und schicken auf Apple TV+ ihre neue Miniserie «Masters of the Air» in die Luft. Basierend auf dem gleichnamigen Roman des Autors und Historikers Donald L. Miller, erzählt das neunteilige Kriegsdrama von den Männern der 100th Bomb Group der US-Air-Force.
Bei ihren Bombenangriffen auf Nazi-Deutschland trotzten sie nicht nur den Auswüchsen des Krieges, sondern auch den frostigen Bedingungen und dem Sauerstoffmangel in knapp 8000 Metern Höhe. Die jungen Männer leisteten mit ihren granatenbeladenen, viermotorigen Flugzeugen einen entscheidenden Beitrag, um die Schreckensherrschaft von Hitlers Drittem Reich zu zerschlagen.
Im Gegensatz zu den Infanteristen hatten die «Bomberboys» das Privileg, in sauberen Betten zu schlafen, in Pubs Bier zu trinken und mit weiblicher Begleitung zu Swingmusik zu tanzen. Doch bei ihren Einsätzen zahlten viele von ihnen einen hohen Preis.
In zwei Jahren schossen mehrere tausend deutsche Flugabwehrgeschütze 732 Bomber der «Bloody Hundredth» vom Himmel. Deren Insassen wurden gefangengenommen, verwundet oder getötet. Einige wenige hatten das Glück, nach Hause zu kommen.
Laut dem ausführenden Produzenten Gary Goetzman hatten Hanks und Spielberg schon lange im Sinn, filmisch das zu visualisieren, was Autor Miller als «einzigartiges Ereignis in der Geschichte der Kriegsführung» bezeichnet.
Und einzigartig ist auch das Resultat ausgefallen: Von den idyllischen Dörfern Südostenglands bis zu den schweren Entbehrungen eines deutschen Kriegsgefangenenlagers gibt «Masters of the Air» Einblicke in eine entscheidende Phase des Zweiten Weltkriegs. Austin Butler, der sich im Biopic «Elvis» eine Oscarnomination holte, führt als Bomberpilot das junge Cast-Ensemble um Barry Keoghan («Saltburn») und Ncuti Gatwa («Barbie») an.
Und die vielen Szenen in der Luft beeindrucken. Wenn Hunderte von Flugzeugen wie ein Teppich den Himmel über Deutschland verdunkeln und ihre explosive Ladung streuen, dann kann man sich etwa vorstellen, welche Zerstörung das auf dem Boden anrichtete.
Die von Apple vorgegebenen Sperrfristen erlauben es nicht, näher auf den Inhalt einzugehen. Darum noch ein Wort zum Intro: Es ist episch, dauert mit zweieinhalb Minuten aber auch episch lange.
Wie üblich startet Apple TV+ mit zwei Folgen und fügt wöchentlich eine neue Episode hinzu.
Apple TV+ | Drama-Miniserie
Mit Austin Butler, Barry Keoghan, Ncuti Gatwa
USA 2023, ab 26. Januar 2024