So richtig kam «Lost in Space» nicht in Fahrt. 2018 schickte die Serie die Familie Robinson auf Odyssee in den Weltraum. Die Episoden, die sich um die fünfköpfige Familie drehten, kamen zwar gut an, doch der Plot blieb abseits davon etwas dürftig.
Die zweite Staffel holte bessere Kritiken, doch wollte die Einführung des riesigen Kolonisten-Raumschiffs «Resolute» nicht so recht zur Grundidee passen: eine Familie auf einer Robinsonade, lose inspiriert vom klassischen Roman «Der Schweizerische Robinson», den der Berner Stadtpfarrer Johann David Wyss 1812 publizierte.
Nun steht Staffel 3 an. Es wird zugleich auch die letzte sein. Das passt durchaus, da auch die Serienvorlage, die von 1965 bis 1968 im US-amerikanischen Fernsehen lief, drei Staffeln lang durchhielt. Die Story setzt ein, nachdem Maureen (Molly Parker) und John (Toby Stephens) die «Resolute» zerstören mussten, um die angreifenden Alien-Roboter abzuwehren. Ihre Kinder Judy (Taylor Russell), Penny (Mina Sundwall) und Will (Maxwell Jenkins) entkamen auf einem Raumschiff, mit an Bord sind die überlebenden Kinder der «Resolute». Durch einen Raumspalt gelangen sie in ein unbekanntes Sonnensystem und stossen auf die «Fortuna», ein verschollenes Schiff unter dem Kommando von Judys biologischem Vater.
Auch wenn bisher nichts bekannt ist über den weiteren Verlauf der Staffel, so scheint zumindest der Odyssee-Charakter zurückzukehren: die Kinder in einem unbekannten System, die Eltern auf der Suche nach ihnen. Stets mit dabei ist auch der namenlose Roboter, für den in der Serie eine ausführlichere Hintergrundgeschichte entwickelt wurde als noch in den 60er-Jahren.
Damals war der Roboter nur der Helfer der Familie, berühmt für seinen Ausspruch «Gefahr, Will Robinson!». Den bringt er auch jetzt – sehr zur Freude der Fans – gerne wieder, doch er spielt eine viel aktivere Rolle in den Ereignissen.
Showrunner Zack Estrin betont übrigens, dass Netflix nicht den Stecker gezogen habe, sondern dass die Story von Anfang an als Dreiteiler geplant war. Ob das korrekt ist, sei dahingestellt, traurig stimmt das Ende auf jeden Fall. Denn obwohl Netflix stark in Science-Fiction-Stoffe investiert, sind Serien im All bislang eher dünn gesät.
Mit «Lost in Space» werden die Fans nun eine verlieren. Und damit auch die kultige Titelmusik, die ursprünglich von John Williams komponiert wurde.
Netflix | Sci-Fi-Serie | 3. Staffel
Mit Molly Parker, Toby Stephens, Maxwell Jenkins
Ein kurzweiliges und effektvoll inszeniertes Finale, das aber nicht mehr viel Neues bringt
USA 2021, ab 1. Dezember 2021