Auf einer Fähre von Dänemark nach Rostock: Ein Mann, von nackter Panik ergriffen, rennt schreiend über das Deck. Seine kleine Tochter ist weg. Er hat den Kinderwagen doch nur ganz kurz aus den Augen gelassen. Wurde das Baby über Bord gespült? Unmöglich! Es muss entführt worden sein!
Rückblick: Drei Tage zuvor hat Kommissar Rolf Larsen (Anders W. Berthelsen) in einer Kinderkrippe ermittelt, aus der die 11 Monate alte Minna entführt worden war. Steht das Verschwinden seines eigenen Kindes damit in Zusammenhang?
Zeitsprung: Fünf Jahre später nimmt der gebrochene Larsen, der inzwischen in einem Kaff ein tristes Polizistenleben führt, die Ermittlungen wieder auf. Denn ein verheerender Fehler in der DNA-Datenbank brachte die Polizei auf neue Spuren. Eine davon führt nach Frankreich, weshalb Larsen eine französische Ermittlerin zur Seite gestellt wird: die ältere, unangenehm herablassende Claire Bobin (Charlotte Rampling). Ein weiterer Handlungsstrang spielt in Polen – mit einer 19-jährigen Schwangeren im Fokus. Inwiefern dieser mit den Fällen in Dänemark zu tun hat, wird erst im Lauf der Staffel enthüllt.
Das Drehbuch zu dieser dänisch-französischen Co-Produktion, die im Original unter dem Titel «DNA» läuft, stammt aus der Feder von Torleif Hoppe, der mit preisgekrönten Serien wie «Die Brücke» und «Kommissarin Lund» grosse Erfolge feierte. Letztere wurde in den USA unter dem Namen «The Killing» ebenfalls grandios adaptiert.
«Kidnapping» ist eine spannungs- und wendungsreiche Serie um Moral, Macht und Ohnmacht, die einen Folge für Folge mehr in den Bann zieht. Sie trägt zu Recht das skandinavische Krimi-Gütesiegel. Und dennoch reicht es nicht ganz, um in der gleichen Liga mitzu-spielen wie die oben aufgeführten Produktionen.
Sky Show | Dramaserie | 1. Staffel | DK/F 2019
Mit Anders W. Berthelsen, Zofia Wichlacz, Charlotte Rampling; Drehbuch: Torleif Hoppe
Packender Plot – der Cast überzeugt nicht durchwegs
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