Das Leben des 41-jährigen Hepatologen Dr. Toby Fleishman (Jesse Eisenberg) steht kopf. Nach 15 Jahren Ehe hat er sich von Rachel (Claire Danes) scheiden lassen und versucht nun, sich im modernen Dating-Dschungel zurechtzufinden. Als wäre das nicht schon (über)fordernd genug, bringt Rachel eines Nachts völlig überraschend die zwei Kinder vorbei und verschwindet dann spurlos.
2019 veröffentlichte die «New York Times»-Journalistin Taffy Brodesser-Akner mit «Fleishman Is in Trouble» ihren Debütroman, der diverse Bestseller-Listen stürmte. Auch bei der Serienadaption ist die Autorin federführend. Darin zeichnet sie ein differenziertes Porträt einer Scheidung, teilt Seitenhiebe gegen die gehobene Mittelklasse aus und führt uns die fiesen, aber leider echten Macken der modernen Gesellschaft vor Augen.
Die Kritik am Roman lässt sich auch auf den Bildschirm übertragen: So sind die Hauptfiguren zwar fabelhaft gespielt, jedoch ziemlich unsympathisch, und die langen Dialogsequenzen verkommen immer wieder zu langweiligem Geschwafel. Doch wer Durchhaltewillen zeigt, wird belohnt. In den letzten Episoden legt Claire Danes eine Parforce-Leistung aufs Parkett, die mitten ins emotionale Zentrum trifft.
Alles in allem ist «Fleishman Is in Trouble» thematisch interessant, auch wenn man der Serie die Buchvorlage etwas zu oft anmerkt.
Disney+ | Drama-Miniserie
Mit Claire Danes, Jesse Eisenberg, Lizzy Caplan, Adam Brody
USA 2023, ab 1. März 2023