Auf der Öresundbrücke, die Dänemark mit Schweden verbindet, wird ein Leichnam gefunden. Doch ein Mord kommt selten allein, und so ermitteln Saga Norén (Sofia Helin) aus Malmö und Martin Rohde (Kim Bodnia) aus Kopenhagen gemeinsam und tragen aus der aufreibenden Jagd selber tiefe Wunden davon.
«Bron | Broen» bzw. «Die Brücke» ist skandinavisches Krimihandwerk in Reinkultur – mit den bläulich-kalten Bildern, starken Frauen und anspruchsvollen Storys, die Krimihandlung und Gesellschaftskritik verweben. Die vielen Handlungsstränge, die es verunmöglichen, eine Wendung vorauszusehen oder gar den Täter zu erahnen, delegieren den Zuschauer immer wieder in ausgeklügelte Sackgassen.
Daneben gefällt vor allem das Zusammenspiel der so unterschiedlichen Ermittlertypen. Hier die brillante, schroffe Saga, der wegen ihres Asperger-Syndroms jegliche soziale Feinmotorik abgeht – da der warmherzige Martin, der dafür im Privaten strauchelt.
Worte der Kritik? Allenfalls, dass Rohde nach der 2. Staffel die Serie verliess, weil sich sein Darsteller Kim Bodnia mit der Entwicklung seiner Rolle unzufrieden zeigte.
Der «saga»-hafte Erfolg der zweisprachigen Serie inspirierte zu internationalen Remakes. Neben der britisch-französischen Produktion «The Tunnel» gab es auch Neuverfilmungen an der russisch-estnischen und der singapurisch-malaysischen Landesgrenze sowie eine zwischen den USA und Mexiko. Mit «Der Pass» zwischen Deutschland und Österreich hat auch Sky eine Adaption gewagt, die nach wenigen Szenen jedoch ihren eigenen düsteren und sackstarken Weg geht.
Ein Fun Fact zum Schluss: Das sexy verwegene Outfit – ein langer khakifarbener Wintermantel, der Sofia Helin wild um die enge Lederhose flattert, löste in Grossbritannien einen kleinen Mode-Boom aus.
Netflix | Krimiserie | 4 Staffeln | DK/S 2011–2018
Mit Sofia Helin, Kim Bodnia, Thure Lindhardt, Dag Malmberg, Dietrich Hollinderbäumer
Düster, finster, abgründig – so geht Nordic Noir.
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