Der letzte Fight ist nah

Hollywoodstreiks hin oder her: Bald hat das lange Warten auf die sechste und finale «Cobra Kai»-Staffel ein Ende. Netflix wird die letzten 15 Folgen allerdings in drei Etappen à fünf Episoden veröffentlichen: am 18. Juli, am 28. November und im Lauf des Jahres 2025.

Ralph Macchio betonte in Interviews immer wieder, wie oft seit seinem «Karate Kid»-Ausstieg er Angebote für eine Fortsetzung erhalten habe. Doch erst die Idee zur Serie «Cobra Kai» von Josh Heald, Jon Hurwitz und Hayden Schlossberg vermochte ihn zu überzeugen.

Schon die ersten Story-Entwürfe zeigten unverkennbar, dass sich das Trio nicht nur mit der Materie bestens auskennt, sondern auch die originalen drei «Karate Kid»-Kinohits geradezu verehrt. «Als Daniel LaRusso 1984 mit seiner Mutter im Valley ankam, ahnte er nicht, dass sich sein Leben für immer verändern würde», schrieb das Trio kürzlich in einem offenen Brief auf Social Media über das Karate-Kid. «Daniels Weg vom gemobbten Teenager zum Aussenseiterhelden wurde zu einem unauslöschlichen Teil unserer Kindheit und zu etwas, das wir immer in unseren Herzen tragen würden.»

Gerade diese Liebe für die Kultfilmreihe zusammen mit einer gesunden Portion Selbstironie sorgt in «Cobra Kai» für einen unwiderstehlichen Mix, der bei jungen und junggebliebenen Fans gleichermassen gut ankommt. Während sich die Kids an den Teenagerdramen kaum sattsehen können, interessieren sich die mittlerweile erwachsenen Fans für die Freuden und Leiden der Eltern. Nur schon die Ausgangsidee, die einstigen Widersacher Daniel LaRusso (Ralph Macchio) und Johnny Lawrence (William Zabka) als zwei grundverschiedene Väter aufeinandertreffen zu lassen, ist ein grossartiger Schachzug.

Für alle Erwachsenenrollen wurde die Besetzung von damals zusammengetrommelt. Auch das eine geniale Idee, die «Cobra Kai» – trotz zwischenzeitlichen Ermüdungserscheinungen – zu einer Kinofilmfortsetzung in Serienform macht, wie man sie nicht alle Tage zu sehen bekommt. Rückblickend, so die Filmemacher, sei es eine grosse Ehre gewesen, das Karate-Kid-Universum auszubauen und mit Rückblenden immer wieder schöne Erinnerungen an die originale Trilogie aufleben zu lassen.

«Die Produktion von ‹Cobra Kai› hat es uns ermöglicht, in dasselbe heilige Dojo einzutreten, in dem einst der grosse Robert Mark Kamen, John Avildsen, Jerry Weintraub und all die erstaunlichen Mitglieder der Originalbesetzung sassen», schreiben sie weiter in ihrem offenen Brief. «Wir konnten auch Sensei spielen, die alten Handlungsstränge erweitern und eine neue Generation von Aussenseitern hervorbringen.»

Über den Inhalt der neuen Episoden ist erst wenig bekannt. Die sechste Staffel setzt die Geschichte des «Miyagiversums» fort und konzentriert sich auf die Rivalität zwischen Miyagi-Do und Cobra Kai. Dabei hat auch der Fiesling John Kreese (Martin Kove) ein schlagkräftiges Wörtchen mitzureden.