Trinken, Sex, philosophieren, Sex, kiffen, Sex – lässt sich aus diesem Stoff eine erfolgreiche Serie machen? Ja und ob! «Californication» brachte es von 2007 bis 2014 auf stolze sieben Staffeln.
David Duchovny («Akte X») spielt den abgehalfterten Drehbuchautor Hank Moody, der sich immer wieder vornimmt, endlich ein halbwegs anständiges Leben zu führen.
Hank möchte nämlich unbedingt zurück in den Schoss seiner Ex-Freundin Karen (Natascha Mc-Elhone) und der gemeinsamen Tochter Becca (Madeleine Martin). Dummerweise kommen ihm aber immer wieder Drogen, Alkohol und attraktive Frauen in die Quere.
Die Serie ist mit ganz viel schwarzem Humor ausgestattet. Besonders in den Dialogen, die so hemmungslos sind, dass man beim Zuhören verschämt errötet.
Genau deswegen, monieren Kritiker, sei «Californication» pornographisch. Tatsächlich legt Hank fast jede Frau flach, die ihm begegnet. Dabei schwenkt die Kamera auch nicht jedes Mal züchtig weg, um explizite Bilder zu vermeiden – wie bei anderen US-Serien.
Dennoch ist «Californication» mehr als eine Aneinanderreihung von Sexszenen. Ausserordentlich viel Tiefgang darf man sicher nicht erwarten, aber gerade bei Hanks Kampf um Karen und gegen die eigenen Dämonen gibt es durchaus auch subtile Zwischentöne.
Schlicht grossartig ist David Duchovny: Er spielt Hank Moody derart cool, dass man nie genau weiss, ob man ihn anschmachten oder ihm eine scheuern soll. Noch während die Serie gedreht wurde, offenbarte der Schauspieler Parallelen zu seinem Privatleben: 2008 liess er seine Sexsucht therapieren.
Die Serie überzeugt besonders in den ersten vier Staffeln. Danach geht es inhaltlich etwas bergab. Für ein paar herrlich schräge und amüsante Streamingstunden sorgt «Californication» aber alleweil.
Paramount+ | Comedyserie | 7 Staffeln
Mit David Duchovny, Natascha McElhone, Madeleine Martin, Evan Handler, Madeline Zima
USA 2007–2014, verfügbar