So atemberaubend die Kulisse ist, so sehr schlägt einem die Geschichte aufs Gemüt. Vor allem in den ersten Folgen: Am Fuss der Klippen im fiktiven englischen Küstenort Broadchurch wird die Leiche des elfjährigen Danny gefunden. Die Ermittlerin Ellie Miller (Olivia Colman) und ihr neuer, grimmiger Vorgesetzter Alec Hardy (David Tennant) nehmen sich des Falls an. Dabei bleibt im beschaulichen Örtchen kein Stein auf dem anderen. Jeder der Einwohner ist betroffen – und verdächtig.
Packend an «Broadchurch» ist zuerst einmal der Plot mit seinen unvorhersehbaren Wendungen. Nicht einmal die Schauspieler wussten beim Dreh der ersten Staffel, wer der Täter oder die Täterin ist – ausser Olivia Colman. Sie erfuhr es durch ein Versehen und wurde zu absoluter Verschwiegenheit verdonnert.
Die Serie lässt aber auch aus anderen Gründen nicht mehr los: Die Nähe zu den Figuren, das Verharren der Kamera an Orten, wo es wehtut – die Szenen etwa, wo man Zeuge der Trauer von Dannys Eltern wird, sind kaum auszuhalten. Und die Ermittler? Sie nehmen sich alle Zeit der Welt, lassen in aller Ruhe Eindrücke auf sich wirken, erlauben sich selbst Empathie und Emotionen, und sie schonen sich bei ihrer Arbeit nicht. Ihre Gesichter verraten aufrichtige Betroffenheit.
Der heimliche Star der Serie jedoch ist die Kulisse – die gigantische Klippe, die über dem Strand von Broadchurch in den Himmel ragt.
Die bildstarke und aufreizend langsam erzählte Krimiserie holte nicht nur in Grossbritannien Topquoten und gehört definitiv in die Top-Ten-Liste jedes Krimifans.
Zu gerne hätten die Macher der dritten Staffel eine vierte angehängt. Doch dass solchen Plänen ausgerechnet die beiden Hauptdarsteller Tennant und Colman schon früh eine Abfuhr erteilten, zeigt, dass die beiden auch als Schauspieler über einen guten Spürsinn verfügen.
Disney+ | Krimiserie | 3 Staffeln | GB 2013–2017
Mit David Tennant, Olivia Colman, Jodie Whittaker, Andrew Buchan, Carolyn Pickles
Packende Fälle mit Ermittlern, die süchtig machen
verfügbar