Von diesem Erfolg wurde sogar Netflix überrumpelt: Mit 82 Millionen Aufrufen in den ersten vier Wochen galt «Bridgerton» als erfolgreichste Netflixserie. Erst die koreanische Thrillerserie «Squid Game» vermochte ein Jahr später die Story aus Leidenschaft und Wollust in viktorianischer Kulisse noch zu toppen.
Für die zweite Staffel gibt es nun gute und schlechte Nachrichten: Wer «Bridgerton» vor allem wegen der pikanten Szenen unter gestärkten Bettlaken geschaut hat, kommt nicht mehr so oft auf seine Kosten. Allerdings ist das zweite Kapitel über die Familie Bridgerton, in dem nun der älteste Sohn Anthony (Jonathan Bailey) im Zentrum steht, durchaus reizvoll.
Die neue Heiratssaison beginnt, und nun will auch Vizegraf Anthony eine Frau finden. Unter den Debütantinnen entdeckt er die anmutige Edwina Sharma (Charithra Chandran), doch um bei ihr zu landen, muss Anthony an deren älterer (und noch viel attraktiverer!) Schwester Kate (Simone Ashley) vorbei. Zwischen Anthony und Kate knistert es vom ersten Moment an. Nur knattern darf es nicht.
Auch die Klatschkolumnistin Lady Whistledown zückt wieder fleissig ihre spitze Feder und versorgt Londons feine Gesellschaft mit dem neusten Tratsch. Wer die erste Staffel kennt (Achtung, Spoiler!), weiss, dass es sich dabei um Penelope Featherington (Nicola Coughlan) handelt. Diese will unter keinen Umständen auffliegen, was ihr umso schwerer fällt, als sich ihre beste Freundin Eloise Bridgerton (Claudia Jessie) vorgenommen hat, die anonyme Klatschbase zu enttarnen. Ob ihr dies gelingt, wird nicht verraten.
«Bridgerton» berauscht auch in der neuen Staffel mit Opulenz und Üppigkeit: prächtige Blumenarrangements, bunte Kuchen, hochgetürmte Frisuren, glitzernde Colliers und Diademe und jede Menge festgezurrte, zurechtgepresste Décolletés, so weit das Auge reicht. Sogar Corgis kommen vor. Wuff!
Die Dramaserie von Shonda Rhimes ist bis ins letzte Detail ausgefeilt. So erkennt man auch in der neuen Staffel Popsongs wie etwa Madonnas «Material Girl», wenn man den musizierenden Streichern genau zuhört.
Der Erfolg von «Bridgerton» wird wohl trotz weniger nackter Haut anhalten. Die Staffeln 3 und 4 sind schon in Arbeit, und auf ein weiteres Spin-off darf man sich besonders freuen: Shonda Rhimes schreibt an einer Serie über die jungen Jahre von Königin Charlotte (Golda Rosheuvel). Ebenfalls dabei sind Lady Danbury (Adjoa Andoh) und Violet Bridgerton (Ruth Gemmell). Marvellous!
Netflix | Dramaserie | 2. Staffel
Mit Jonathan Bailey, Simone Ashley, Claudia Jessie, Nicola Coughlan
USA 2022, ab 25. März 2022