Gut sechs Jahre ist es her, dass Matt Murdock alias Daredevil in einem imposanten Showdown seinen Erzfeind Wilson Fisk alias Kingpin in die Knie zwang und in den Knast verfrachtete. Damals geschah das noch unter der Schirmherrschaft von Netflix.
Der Streamingdienst produzierte auch die Marvel-Serien «Jessica Jones», «Luke Cage», «Iron Fist» und «The Punisher». Doch dann fielen die Lizenzrechte an Disney zurück und eine Fortsetzung von «Daredevil» blieb vorerst aus.
Nun sind die beiden Raufbolde also zurück. Doch vieles ist anders: Matt Murdock (Charlie Cox) hat sich von seinem Leben als maskierter Rächer losgesagt und konzentriert sich auf seine Karriere als Rechtsanwalt sowie auf die Liebschaft mit Therapeutin Heather Glenn (Margarita Levieva). Auch Wilson Fisk (Vincent D’Onofrio) hat seinem gesetzlosen Leben als Gangsterboss Kingpin den Rücken gekehrt und kandidiert als Bürgermeister von New York.
Die Beziehung zwischen Matt und Wilson ist nach wie vor von Rivalität, Gewalt und brodelndem Hass geprägt, selbst wenn sie sich dabei mit gegenseitiger Ehrfurcht begegnen. Doch es dauert nicht lange, bis die alten Identitäten durchzubrechen drohen und die beiden erneut auf Kollisionskurs geraten.
Der Machtwechsel in New York City zwingt Matt, seine Entscheidung zu überdenken und erneut als Daredevil aufzuräumen. Er will und kann nicht zusehen, wie die Korruption unter dem neuen Bürgermeister Fisk zunimmt und sich das Verbrechen in seiner Stadt ausbreitet. Zur Erinnerung: Matt ist seit einem Unfall in seiner Kindheit blind, dafür mit anderen verschärften Sinnen ausgestattet.
«Ich war schockiert und begeistert, als man mir die Rolle erneut anbot.»
Charlie Cox (42) alias Daredevil
Dass Charlie Cox je wieder als Daredevil vor der Kamera stehen würde, hat er wohl am wenigsten geglaubt, wie er im Gespräch mit tele.ch verrät: «Als man mir 2018 mitteilte, Netflix setze die Serie ab, war für mich klar, dass dies das endgültige Ende meiner Figur ist.» Doch nur zwei Jahre später, mitten im Corona-Lockdown, bekam Cox einen Anruf mit der Anfrage, wieder in seine Paraderolle zu schlüpfen. «Ich war schockiert und zugleich total begeistert», so Cox.
Auch Vincent D’Onofrio zögerte nicht, sich den meisterhaften Manipulator nochmals einzuverleiben, der trotz seiner klobigen Erscheinung ein ausgezeichneter Kämpfer ist: «Ich bin von Kindheit an ein grosser Fan der Marvel-Comics und erinnere mich gut, wie ich als Dreikäsehoch Kingpin erstmals bei ‹Spider-Man› bestaunte.» Besonders habe es ihm die Diskrepanz zwischen dessen stämmiger Erscheinung und seinem doch irgendwie sanften Gemüt angetan. «Dass ich nun erneut diese Figur darstellen darf, freut mich sehr.»
«Ich bin von Kindheit an ein grosser Fan der Marvel-Comics.»
Vincent D’Onofrio (65) alias Kingpin
Dann erwartet uns noch eine Überraschung: Frank Castle als «The Punisher» ist auch wieder mit von der Partie. Wie schon bei Netflix mimt Jon Bernthal den Selbstjustizler, der nach dem Mord an seiner Familie von Rache getrieben ist. Als kampferprobter Ex-Marine-Soldat setzt der «Bestrafer» seine Wut für einen unerbittlichen Krieg gegen das Verbrechen ein.
Am 5. März schaltete Disney+ die ersten zwei Folgen von Staffel 1 auf, die erst mal ungewohnt gemächlich über die Bühne gehen. Cox verkörpert den blinden Anwalt und nächtlichen Vigilanten mit Charisma und Tiefe, während D’Onofrio als Wilson Fisk gewohnt bedrohlich in Erscheinung tritt.
Die Inszenierung setzt zu Beginn weniger auf Haudrauf-Action als vielmehr auf dichte Atmosphäre. Und sie nimmt sich Zeit, die Charaktere neu zu zeichnen. Die stilvollen Bilder, starken Dialoge und eine düstere Grundstimmung ziehen die Spannungsschraube stetig an.
Die restlichen Episoden folgen dann im Wochenrhythmus.
Disney+ | Actionserie | 1. Staffel
Mit Charlie Cox, Vincent D'Onofrio, Margarita Levieva
USA 2025, ab 5. März 2025 (wöchentlich)