So richtig hatten die wenigsten «Arcane» auf dem Radar. Eine Serie nach einem bekannten Computerspiel? Klingt abseits der Fangemeinde von «League of Legends» nicht nach dem grössten Netflix-Event. Doch was Spiel-Entwickler Riot Games zusammen mit dem französischen Animationsstudio Fortiche auf die Beine stellte, haute dann alle aus den Socken: «Arcane» ist eine umwerfend animierte Steampunk-Serie mit tollen Figuren, einprägsamer Action und einer Geschichte, die süchtig macht.
Die ersten drei Folgen widmen sich den jungen Jahren der Schwestern Vi und Powder, die in der Gosse von Zaun aufwachsen: einem Ghetto abseits des Tageslichts, während darüber die fortschrittliche Stadt Piltover thront. Da werden Erinnerungen an «Metropolis» wach. Während eines Diebstahls-Coups gelangt die jüngere Powder an Kugeln arkaner Magie. Diese ist bald verantwortlich, dass Piltover einen wahren Entwicklungsschub durchmacht. Und die Wege von Vi und Powder sich trennen.
Während Powder unter den Fittichen des machthungrigen Bösewichts Silco in Piltover aufwächst und sich nun Jinx nennt, schlägt sich Vi weiterhin in Zaun durch und landet im Knast. Doch die Wege der beiden kreuzen sich wieder …
Von Anfang an ist es vor allem die Optik, die in die Serie hineinzieht. Das eher klassische Figurendesign fügt sich wunderbar in die detailverliebte Welt ein, deren Oberflächen in einem ungewohnt modernen Stil gehalten sind. Dann hämmert das Titellied von Imagine Dragons aus den Lautsprechern, die ersten Actionszenen packen - und man ist drin. «Arcane» lässt danach nicht mehr los und arbeitet sich Folge für Folge zu einer der besten Animationsserien des Jahres hoch.
Netflix | Animationsserie | 1. Staffel
Regie: Pascal Charrue, Arnaud Delord
USA/F 2021, seit 7. November 2021