Erstaunlich, dass die neue Staffel überhaupt existiert. Schon die zweite kam verspätet, weil das Budget aus dem Ruder lief und die Showrunner gefeuert wurden, worauf auch Gillian Anderson («The Crown») ihre Nebenrolle abgab.
Diese Probleme schlugen sich auf die Qualität nieder: Die Fantasyserie um alte Götter (etwa Odin, Bilquis) und neue Götter (etwa Medien, Globalisierung), die sich im Schmelztiegel USA einen Machtkampf liefern, kam in der 2. Staffel kaum voran. Es gab zu viele Handlungsstränge und zu allem Übel auch noch eine fade Schlussfolge.
Vor Staffel Nummer 3 kehrte keine Ruhe ein: Darsteller Orlando Bloom wurde gefeuert und der Showrunner erneut ausgetauscht – wohl auch, um das Budget endlich in den Griff zu bekommen.
All das verpasste der Stimmung einen Dämpfer, sodass sich Neil Gaiman (der Autor der Romanvorlage) zu einem offenen Brief gezwungen sah, um die Wogen zu glätten.
Aber: Totgesagte leben länger, das weiss nicht nur Laura Moon, die von den Toten auferweckte Frau der Hauptfigur in «American Gods». Und so darf die dritte Staffel nun also an den Start.
Worum geht’s? Gute Frage. Der Trailer bleibt kryptisch – und weil sich die Serie von Gaimans Romanen schon weit entfernt hat, bieten auch die nur bescheidene Hinweise.
Aber natürlich steht Shadow Moon (Ricky Whittle) wieder mitten im Machtkampf der Götter –
mit dem üblichen Beigemüse von Blut und Sex, verpackt in hyper-stilisierte Bilder.
Ebenfalls bestätigt sind ein paar Neuzugänge wie Herizen Guardiola als afrikanische Göttin Oshun und Dominique Jackson als Ms. World, eine Inkarnation von Mr. World (Crispin Glover). Doch die namhaftesten Neuzugänge sind Blythe Danner als griechische Göttin Demeter – und Marilyn Manson als Sänger einer nordischen Metal-Band.
Prime Video | Fantasyserie | 3. Staffel | USA 2020
Mit Ricky Whittle, Ian McShane, Emily Browning und Crispin Glover; neuer Showrunner: Charles H. Eglee
Himmlisch durchstilisiert
ab 11. Januar