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Filmwissen – Jede Menge Edgar Allan Poe

Für Horror-Fans: 7 Perlen, inspiriert von Poe

Seit es Filme gibt, werden Edgar Allan Poes Werke adaptiert. Tele.ch zeigt sieben Perlen aus dem grossen Fundus.

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Barbara Steele und Georges Rivière in «Danza Macabra» (1964).

Barbara Steele und Georges Rivière in «Danza Macabra» (1964).

Globe International Film
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Patrick Schneller

Von den über 450 Verfilmungen, die auf Edgar Allan Poes Vorlagen basieren, sind über zwei Drittel Kurzfilme. Die ersten abendfüllenden Spielfilme, die für Furore sorgten, entstanden in den 1930ern mit den damaligen Horror-Ikonen Boris Karloff und Bela Lugosi. 

Für die bis heute erfolgreichste Reihe sorgte Independent-Pionier Roger Corman (97), der 1960 bis 1964 Poes bekannteste Erzählungen mit Vincent Price verfilmte. Die Kinohits machten Corman reich und Price zum kultigsten Horror-Star der US-Filmgeschichte. 

In all den Jahren entstanden auch angenehm eigenwillige Filme, die Poes Vorlage meistens sehr frei, dafür umso effektiver umsetzen. Wir präsentieren hier sieben Beispiele, die vielleicht weniger bekannt sind, sich aber zweifellos zu entdecken lohnen.
 

«Danza Macabra»

(I/F 1964, YouTube)
Ein Journalist wettet mit Edgar Allan Poe, eine Nacht in einem Spukschloss problemlos zu überstehen. Keine gute Idee… Der höchst stimmige Gothic-Horror von Antonio Margheriti und Sergio Corbucci huldigt dem Poe’schen Flair und garantiert atmosphärische Gänsehaut. Bis heute leider nie im deutschsprachigen Raum erschienen.

«Der Hexenjäger»

(The Witchfinder General; GB 1968, YouTube/Blu-ray)
Frei nach dem Gedicht «Eroberer Wurm» (1843) inszenierte das tragische Regie-Talent Michael Reeves (1943–1969) nicht nur den besten Hexenverfolgungs-Schocker überhaupt, sondern bescherte Vincent Price als Titel-Schurke seine wohl abgründigste Rolle. Auf deutsch gibt es eine formidable Blu-ray-Veröffentlichung mit Tonnen von Extras.

«Il Tuo Vizio è una Stanza Chiusa e Solo Io ne ho la Chiave»

(I 1972, YouTube)
Sergio Martino verbindet eine bizarre Thriller-Story mit Poes «Der schwarze Kater» zu einem der originellsten Gialli überhaupt: Das Anwesen eines abgehalfterten Schriftstellers wird Schauplatz einer Mordserie. Erschien noch nie auf deutsch, aber unter dem Titel «Die Lasterhöhle» ist eine baldige Blu-ray-Veröffentlichung geplant (Trailer dazu gibt’s schon).

«The Black Cat»

(Il Gatto Nero; I 1981, YouTube/DVD)
Einmal mehr diente «Der schwarze Kater» als Vorlage für eine sehr freie Adaption, die mehr die Atmosphäre von Poes Werken verbildlicht als die konkrete Vorlage selbst: Italiens Kult-Regisseur Lucio Fulci lässt einen telekinetisch begabten Professor seine Katze Rache an seinen Peinigern ausüben. Sicher nicht Fulcis bester, aber alleweil stimmig.

«Two Evil Eyes»

(Due Occhi Diabolici; I/USA 1990, Prime Video)
Die Horror-Ikonen George A. Romero und Dario Argento erweisen Poe die Reverenz: Ersterer verfilmte eher klassisch «Die Tatsachen im Falle Valdemar», währender Letzterer in seine Interpretation von «Der schwarze Kater» mit einem entfesselten Harvey Keitel haufenweise Zitate aus anderen Poe-Storys wirft.

«Der Wahnsinn»

(Sílení; CZ/SK 2005, YouTube/Blu-ray)
Der Prager Jan Švankmajer, der wichtigste Vertreter surrealistischer Kunst der letzten 60 Jahre, kombiniert das Werk Poes mit dem des Marquis de Sade zum umwerfenden philosophischen Albtraum: In einer Psychiatrie ist die Hölle los! Lief im deutschsprachigen Raum nur an Festivals, doch aus Tschechien gibt’s eine Blu-ray mit deutschen Untertiteln.

«Stonehearst Asylum»

(USA 2014, Prime Video/VoD)
Brad Anderson verfilmte die Erzählung «Die Methode Dr. Thaer & Prof. Fedders» (1845) mit einem von Kate Beckinsale angeführten Top-Cast als Gothic-Schauergeschichte. Er orientiert sich also in einer Zeit der «modernen» Neuinterpretationen wie der Netflix-Serie «Der Untergang des Hauses Usher» am ursprünglichen Poe-Vibe – und reüssiert.
 

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Von Patrick Schneller am 5. Oktober 2023 - 20:00 Uhr