Vor einem Jahr sorgte Cate Blanchett mit der Darstellung der fiktiven Dirigentin Lydia Tár für Furore. Nun zieht Bradley Cooper nach mit einem Porträt des wichtigsten klassischen US-Musikers des 20. Jahrhunderts: Leonard Bernstein.
Über Jahre hat sich Cooper darauf vorbereitet – das merkt man dem Film an. Die Bewegungen, die Sprachmelodie, das Aussehen (dank der umwerfenden Arbeit von Maskenbildner Kazu Hiro) – man hat bei jeder Einstellung das Gefühl, den echten «Lenny» vor sich zu sehen.
Das komplette Leben des Ausnahmekünstlers zu zeigen, ist jedoch ein Ding der Unmöglichkeit. Das ist Cooper, der auch Regie führt, bewusst, weshalb er den Fokus auf Bernsteins Privatleben und die Ehe mit der Schauspielerin Felicia Montealegre legt. Eine furchtlose Liebesgeschichte voller Höhen und Tiefen, die auch seinen homoerotischen Eskapaden trotzte.
Carey Mulligan stiehlt Cooper mit ihrer grandiosen Darstellung von Bernsteins Ehefrau fast schon die Show. Tatsächlich sind es die intimen, stark bebilderten Szenen zu zweit, welche die grösste Wirkung entfalten – und nicht, wie vielleicht erwartet, die Musik.
Netflix | Biographie
Mit Bradley Cooper, Carey Mulligan
USA 2023, ab 20. Dezember 2023