The Harder They Fall – Duell der Outlaws

Westernhelden wie Billy the Kid, Wyatt Earp oder Jesse James kennt mittlerweile fast jeder. Nicht zuletzt dank den zahlreichen Verfilmungen, wie «Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford» (2007, mit Brad Pitt als Jesse James) oder «Tombstone» (1993, mit Kurt Russell als Wyatt Earp).

Ganz anders sieht es bei Nat Love, Stagecoach Mary oder Cherokee Bill aus. Diese dunkelhäutigen Westernfiguren werden höchst selten auf der Leinwand porträtiert und sind dadurch heute auch so gut wie unbekannt.

Dies möchte der Singer-Songwriter Jeymes Samuel ändern. In seinem Regiedebüt «The Harder They Fall» erzählt er eine klassische Rachestory und errichtet den durchweg real existenten Western-No-Names somit ein Denkmal. Entsprechend der Rollenauswahl besteht auch beinahe der gesamte Cast des Films aus schwarzen Darstellern – eine Rarität im Western-Genre.

Im Zentrum steht der Outlaw Nat Love (Jonathan Majors). Einst brachte der gefürchtete Rufus Buck (Idris Elba) Nats Eltern um. Nun kommt Buck aus dem Gefängnis frei, und Nat kennt nur ein Ziel: Rache.

Dafür reaktiviert er seine ehemalige Gang, zu der auch seine Geliebte Stagecoach Mary (Zazie Beetz) gehört. Unterstützung erhalten sie von US-Marshal Bass Reeves (Delroy Lindo). Zusammen reiten sie nach Redwood City und stellen sich Bucks Kampftruppe entgegen.

Stilistisch orientiert sich Samuel deutlich bei Quentin Tarantino. Das Blut spritzt exzessiv, schlagartig gefolgt von witzigen One-Linern, unterlegt mit einem grossartigen Soundtrack. Allerdings ist der Film mit einer Laufzeit von über 135 Minuten zu lang geraten und vermag in der ersten Hälfte nicht richtig Spannung zu generieren.

Doch die deftige Ballerei des spielfreudigen Casts zum Schluss macht richtig Spass.