Gute Drehbücher sind rar. So kommt es, dass Hollywood gerne einen Film abkupfert, der etwa in Europa schon ein Hit war. Die Aufwärmliste reicht von «Spurlos verschwunden» (1988), einem holländischen Thriller über einen Mann, der seine entführte Frau sucht, neu verfilmt mit Jeff Bridges, bis zum Megahit «Ziemlich beste Freunde», der mit Bryan Cranston und Kevin Hart nach New York adaptiert wurde.
Neustes Beispiel ist das Remake des dänischen Thrillers «The Guilty» (2018). Ein Film, nervenaufreibend bis zur letzten Minute, dies, obwohl er fast nur in einer Notfallzentrale an einem Telefon spielt.
Joe (Jake Gyllenhaal) ist ein Polizist in L.A., der wegen eines internen Verfahrens in den Notfalldienst versetzt wurde. Eines Morgens erhält er den Anruf einer Frau, die behauptet, sie sei entführt worden. Joe versucht sie zu beruhigen, ihr Informationen zu entlocken. Die Frau befindet sich offenbar in einem Van.
Die Lokalisation ihres Handys bringt nichts, doch Joe kann mit der Tochter der entführten Frau telefonieren. Von ihr erfährt er, dass ihr Vater getrennt von der Familie lebt und der Entführer sein könnte. Als ein Streifenwagen beim Haus vorbeischaut, machen die Polizisten eine schreckliche Entdeckung.
Die Story wurde von Kopenhagen nach L.A. transferiert, wo im Hintergrund Waldbrände lodern. Die Idee fürs Remake hatte Hauptdarsteller Jake Gyllenhaal, der 2018 die Rechte am Original kaufte. Für ihn ist diese One-Man-Show eine ideale Oscar-Empfehlung. Regie führte Antoine Fuqua («Training Day»), das Drehbuch schrieb Nic Pizzolatto («True Detective»).
Bei der Adaption eines so dichten Stoffes dürfte wohl kaum etwas schief gehen. Letztlich hat auch der Regisseur des Originals, Gustav Möller, etwas davon, denn bei seinem nächsten Film, dem Thriller «Snow Blind», ist Gyllenhaal mit dabei.
Netflix | Thriller
Mit Jake Gyllenhaal, Ethan Hawke, Paul Dano, Riley Keough; Regie: Antoine Fuqua
Hochspannend, mit überraschenden Wendungen
USA 2021, ab 1. Oktober 2021