Hollywood-Beziehungen halten nicht? Dagegen erheben zumindest Goldie Hawn und Kurt Russell Einspruch. Die beiden Schauspieler sind seit 1983 ein Paar, haben einen gemeinsamen Sohn und traten auch schon zusammen vor die Kamera – etwa 1987 in der romantischen Komödie «Overboard».
Doch während Russell immer noch sehr erfolgreich ist, hat sich Hawn nach einigen Flops zurückgezogen, und auch ihr Comeback «Mädelstrip» nach 15-jähriger Pause erlitt Schiffbruch. Nun der neue Versuch – warum also nicht mit ihrem langjährigen Schatz Kurt?
Schon im Erstling «Christmas Chronicles» (2018) war Hawn in
einer Gastrolle zu sehen, als Frau von Samichlaus Kurt Russell. Im zweiten Durchgang wurde nun ihr Part stark ausgebaut.
Unterstützung hat Mr. Claus auch dringend nötig. Denn während im ersten Teil ein Schlittenschaden das Weihnachtsfest gefährdete und ein paar Kinder dem havarierten Nikolaus unter die Arme griffen, droht dieses Mal gar das endgültige Aus für das Fest: Ein Unruhestifter hat sich am Nordpol eingeschlichen.
Nicht nur Goldie Hawn bekam mit ihrer Rolle ein Upgrade, auch hinter der Kamera legte Netflix einen Zacken zu. Auf den eher unbekannten Regisseur Clay Kaytis («Angry Birds») folgt kein Geringerer als Chris Columbus («Kevin – Allein zu Haus», «Harry Potter», «Mrs. Doubtfire» u. a.). Während er beim ersten Teil noch als Produzent waltete, legt er sich nun gewissermassen ins gemachte Bett. Denn «The Christmas Chronicles» war 2018 ein vorweihnachtlicher Überraschungserfolg für Netflix.
Das Skript schrieb Columbus gleich selbst. Vor Jahrzehnten hätte das nicht erstaunt, lieferte er doch als Hollywood-Youngster die Drehbücher zu «Gremlins» und «Goonies». Danach büsste er offensichtlich an Schreibpotenz ein.
Hoffentlich ist sie nicht ganz erschlafft – Goldie Hawn und Kurt Russell wäre es zu gönnen.
Netflix; Komödie
Mit Kurt Russell, Goldie Hawn, Darby Camp; Regie: Chris Columbus
Die Fortsetzung des Überraschungserfolgs
USA 2020, ab 25. November