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  4. Reise ins Robo-Exil: Der Sci-Fi-Film «The Electric State» startet am 14. März 2025 bei Netflix
Netflix – «The Electric State»

Reise ins Robo-Exil

Der Sci-Fi-Film «The Electric State» der Russo-Brüder spielt nach dem grossen Roboter-Konflikt.

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Fortbewegung mal anders: Herman schultert den Bus von Keats.

Fortbewegung mal anders: Herman schultert den Bus von Keats.

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Marco Spiess

Science-Fiction entführt gerne in fremde Welten. Doch oft prägen sich gerade jene Bilder am besten ein, die Sci-Fi-Elemente in vertraute Umgebungen integrieren. Der Schwede Simon Stålenhag (41) hat das zur Kunstform erhoben. Seine Bilder zeigen Kampfroboter in Weizenfeldern, mächtige Apparaturen in der Wüste oder kaputte Maschinenwesen auf Landstrassen.

Das Vertraute trifft auf das Fremde – davon liessen sich schon einige inspirieren: etwa Gareth Edwards im Sci-Fi-Film «The Creator» (So., 16. 3., 20.15 Uhr, RTL). Nun kommt der Künstler Simon Stålenhag nach seiner Prime-Video-Serie «Tales from the Loop» zum zweiten Mal direkt zu Ehren: Anthony und Joe Russo («Avengers: Endgame») haben seinen Bilderroman «The Electric State» aus dem Jahr 2017 verfilmt.

In einer retrofuturistischen Welt der 90er-Jahre wurde ein Aufstand cartoonartiger Roboter niedergeschlagen, die Bot-Rebellion. Michelle (Millie Bobby Brown) bekommt Besuch von einem grinsenden, gelben Roboter namens Cosmo und vermutet, er werde von ihrem – totgeglaubten – Bruder Christopher gesteuert. Mit Cosmo macht sie sich auf die Suche nach Christopher und bekommt Hilfe vom Schmuggler Keats (Chris Pratt) und seinem vorlauten Roboter Herman. Die Spur führt in den «Electric State», jene Wüstenregion, in welche die geschlagenen Roboter einst verbannt wurden.

So reizvoll das klingt: Kenner von Stålenhags Schaffen waren gar nicht entzückt. Die Russo-Brüder plus Chris Pratt? Das dürfte wohl kaum der Atmosphäre in Stålenhags Bildern gerecht werden, die vielfach eine trügerische und melancholische Stille vermitteln. Und da das Budget angeblich auf 300 Millionen Dollar anschwoll, ist anzunehmen, dass die Russos (die noch jedes Budget in die Höhe trieben) einiges an Ressourcen verballert haben.

Die Hoffnung bleibt, dass zumindest visuell die Grundzüge von Stålenhags Werk erhalten geblieben sind und der Film eine faszinierende Welt erschafft. Man darf davon träumen, was ein Gareth Edwards mit dem Stoff gemacht hätte: schöner, nachdenklicher, günstiger. Nur hat der halt den nächsten «Jurassic World» gedreht, ironischerweise ohne Chris Pratt.

The Electric State ★★★☆☆

Netflix | Sci-Fi-Film

Mit Millie Bobby Brown, Chris Pratt, Ke Huy Quan, Stanley Tucci

USA 2025, ab 14. März 2025

Von Marco Spiess am 6. März 2025 - 17:30 Uhr