Noch mal in die Schlacht

Eigentlich war Uhtreds Geschichte doch zu Ende erzählt: Nach fünf Serienstaffeln von «The Last Kingdom» schaffte es der Krieger endlich, die Festung Bebbanburg zurückzuerobern und sich damit sein Geburtsrecht zu sichern.

Bis dahin floss viel Blut, wurde viel intrigiert – dies alles vor dem Hintergrund der mühseligen Vereinigung der englischen Ländereien im 9. Jahrhundert und dem Konflikt mit den dänischen Wikingern, die grosse Teile der Insel unter sich aufgeteilt hatten.

Wie jeder Schüler weiss: Geschichte ist nie auserzählt. Schon gar nicht die englische, die gut dokumentiert ist und noch Stoff für Jahrhunderte bietet. Also muss Uhtred (Alexander Dreymon) wieder ran. Netflix lässt «The Last Kingdom» zwar endgültig ruhen, gönnt der Uhtred-Saga, die in der 13-teiligen Romanreihe von Bernard Cornwell episch erzählt wird, einen Abschlussfilm namens «Seven Kings Must Die».

Angesiedelt ist er im Jahr 924, als der angelsächsische König Edward stirbt. Uhtred muss man sich etwas älter vorstellen, schliesslich wurde er in der Serie wie auch in den Romanen im Jahr 856 geboren, sieht aber kaum aus wie ein Rentner. «Über Alter reden wir nicht», witzelte Darsteller Alexander Dreymon einmal in einem Interview.

Wohl besser so, denn Uhtreds Kampfkraft wird gebraucht. Mit dem Herrschertod droht die Insel erneut im immerwährenden Machtkampf zu versinken. Kann Edwards Sohn Æthelstan (Harry Gilby) den Thron verteidigen und England endlich vereinigen? Einen wichtigen Etappensieg dahin sehen Historiker in der Schlacht von Brunanburh (937) gegen schottische und gälische Könige, die auch in Bernard Cornwells Romanen einen Höhepunkt bildet.

Da stellt sich die Frage: Nutzen die Wikinger dies für eine Revanche? Und auf wessen Seite steht eigentlich Uhtred? Der Film sei ein Zugeständnis an die treuen Fans von «The Last Kingdom», wie Produzent Nigel Marchant erklärte. Denn in Cornwells Saga waren noch drei Bücher unangetastet; und auch wenn diese nicht annähernd in einen einzigen Film gepackt werden können, so dienen sie doch als Grundlage. Sieben dahingemeuchelte Könige und tausende in Schlachten gefallene Soldaten später wird die Uhtred-Saga dann also vorbei sein. Diesmal endgültig.