Am 14. Februar gibt’s frische Blumen von Netflix. Naja, so in etwa. Mit «Isi & Ossi» schaltet der Streamingdienst den ersten hausgemachten Spielfilm aus Deutschland auf. Passend zum Valentinstag ist es eine Romanze. Doch wer sich auf Rosa, Plüsch und Gesülze einstellt, liegt falsch.
Milliardärstochter Isi (Lisa Vi cari) aus Heidelberg möchte statt eines Studiums eine Kochaus bildung machen – sehr zum Ärger ihrer Eltern, die ihr daraufhin den Geldhahn zudrehen. In Mannheim sucht derweil Tankstellenkassierer Ossi (Dennis Mojen) nach einem Sponsor für seinen nächsten Boxkampf. Die beiden treffen zufällig auf einander, und was als Geschäftsbeziehung beginnt, wird bald zu – genau, es ist Valentinstag! – Liebe. So weit, so romantisch.
Drehbuchautor und Regisseur Oliver Kienle («Bad Banks») erzählt die Lovestory in schnellen, bunten Bildern. Sie ist gespickt mit meist gepfefferten, ab und zu aber auch flachen Pointen.
Viele Figuren sind bewusst überzeichnet, z. B. Ossis dauerfluchen der, rappender Opa (Ernst Stötzner), der aus dem Knast entlassen wird. Dieses Grelle und Derbe passt auf den ersten Blick nicht zu einem Liebesfilm, doch auf den zweiten Blick möchte man es nicht mehr missen. Denn über weite Strecken ist «Isi & Ossi» wirklich urkomisch.
Entsprechend gefordert waren die Hauptdarsteller. Im Gespräch mit TELE gesteht Lisa Vicari: «Für uns war es eine Umstellung, eine Komödie zu spielen und ein anderes Tempo draufzuhaben, lustig zu sein und schnell zu spielen.» Vicari ist auf Netflix keine Unbekannte: Fans kennen sie als Martha Nielsen in der Mysteryserie «Dark».
Auch Dennis Mojen musste sich für die Rolle ins Zeug legen, denn als Boxer brauchte er eine passende Statur. «Ich war vor dem ersten Training der Meinung, es müsse eigentlich nicht viel gemacht werden», erzählt er lachend. «Ich habe voller Überzeugung mein T-Shirt ausgezogen. Dann gab es ein kurzes, betretenes Schweigen im Raum, alle haben sich angeguckt, und mein Trainer meinte: ‹Ich denke, wir beginnen mit sechs Mal Training pro Woche›.» Der Aufwand hat sich offensichtlich gelohnt.
Nun ist «Isi & Ossi» weltweit auf Netflix abrufbar. Ein irrer Gedanke für Mojen, wie er grinsend ein räumt: «Es besteht die Möglichkeit, dass 167 Millionen Leute sehen, was du tust. Das kann man erst mal nicht einordnen im Kopf.»
Lisa Vicari kennt das Gefühl. «Die letzten drei Jahre war ‹Dark› ein Riesenteil von meinem Leben, und ich freue mich, dass ich nochmal für Netflix arbeiten kann.» Mit «Betonrausch» und «Freaks» hat der Streamingdienst bereits zwei weitere deutsche Spielfilme in der Pipeline.
Isi & Ossi (D 2020), Liebeskomödie, Ab 14.2. bei Netflix