David Gordon Greens «Halloween Kills» (2021) verhält sich zu «Halloween» (2018) wie «Halloween II» (1981) zu John Carpenters Klassiker «Halloween» (1978): Beide Fortsetzungen knüpfen direkt an Teil 1 an und kurbeln den Body Count in die Höhe. «Halloween Ends» werde indes ganz anders, kündigte Green schon früh an.
Dies korrespondiert an sich auch mit «Halloween III» (1982): Dort kommt Killer Michael Myers gar nicht vor, weshalb der Film nur als eigenständiger Horror funktioniert (das dafür ganz gut). Derart anders ist nun der Abschluss von Greens Trilogie dann doch nicht. Aber lange stellt sich tatsächlich die Frage: «Wo ist Michael?»
Seit der Mordnacht von Haddonfield sind vier Jahre vergangen.
Laurie (Jamie Lee Curtis) führt mit Enkelin Allyson (Andi Matichak) ein ruhiges Leben, bis sich Allyson mit Aussenseiter Corey (Rohan Campbell) anfreundet. Den treibt das ständige Mobbing seines Umfelds auf die dunkle Seite, was zunächst nur Laurie realisiert.
In «Halloween Ends» abstrahiert Green clever das Konzept von Michael Myers als das personifizierte Böse und zeigt auf, dass es immer Menschen geben wird, die dem Blutdurst verfallen; und das in bester Slasher-Manier. Zwar dauert es, bis das Morden beginnt, doch wenn es so weit ist, geht’s ab.
«Halloween Ends» funktioniert also als vordergründiger Schocker und als metaphorische Abhandlung über menschliche Abgründe. Schon allein deshalb hat «Halloween Ends» das geneigte Publikum gespalten - wie schon schon vor 40 Jahren «Halloween III».
Ein Resümee zu allen «Halloween»-Schockern gibt es hier.
Sky Show | Horrorfilm
Mit Rohan Campbell, Jamie Lee Curtis, James Jude Courtney
USA/GB 2022, ab 12. Mai 2023