Ein Vater (desillusioniert: Thorsten Merten) überfällt ein Lehrerzimmer, um einen Punkt für seinen Sohn herauszuschinden und so dessen Abitur zu ermöglichen. Die simple Ausgangsidee ist aber nur der Start für eine dialogstarke Auseinandersetzung mit dem heutigen Schulsystem und Lehrerdasein.
Anke Engelke als Lehrerinnen-Schreckschraube und Justus von Dohnányi als erzkonservativer Pädagoge ganz alter Schule schiessen im illustren Ensemble den Vogel ab. Aber auch Florian David Fitz (als Sportlehrer), Torben Kessler (als Chemielehrer) und Nilam Farooq (als Referendarin) gefallen in ihren Rollen.
«Der Vorname»-Regisseur Sönke Wortmann knöpft sich nach dem Geniestreich «Frau Müller muss weg» erneut das (deutsche) Schulsystem vor. «Eingeschlossene Gesellschaft» (nach einem Hörspiel von Jan Weiler) hat aber mit dem Vorgängerfilm (nach einem Theaterstück) inhaltlich nichts zu tun.
Ob «Club der toten Dichter», «Fack ju Göhte», «Die Feuerzangenbowle» oder «Das fliegende Klassenzimmer», bei solchen Filmen werden unweigerlich Erinnerungen an die eigene Schulzeit wach. Von Eltern, die ihre Kids ins Gymi «prügeln» wollen, ganz zu schweigen.
Hier sitzen die Pointen, und man erlebt als Zuschauer beste Unterhaltung. Kurz: Diese Kammerspielkomödie macht Spass.
Netflix | Komödie
Mit Florian David Fitz, Anke Engelke, Justus von Dohnányi
D 2022, jetzt auf Netflix