Die Fans des «Witcher»-Universums erleben schon seit einiger Zeit ein wahres Wechselbad der Gefühle. Ganz unten waren sie 2023: Henry Cavill schmiss die Hauptrolle des Geralt von Riva in der Netflix-Serie «Witcher» hin. Sein Ersatz Liam Hemsworth ging vielen schon gegen den Strich, noch bevor es eine Szene mit ihm zu sehen gab. Starten dürfte die vierte Staffel von «The Witcher» etwa diesen Sommer.
Doch es gibt auch Hochs: Nachdem die drei «Witcher»-Computerspiele die Gamer weltweit begeisterten, kehrt der Hexer in «Witcher 4» zurück, was kürzlich öffentlich gemacht wurde. Die Erwartungen an das polnische Entwicklerstudio CD Projekt Red, das auch das Hitgame «Cyberpunk 2077» mit Keanu Reeves herausgebracht hat, sind hoch.
Und aktuell? Netflix lanciert «The Witcher: Sirens of the Deep», dessen Euphorie-Pegel sich irgendwo dazwischen ansiedelt. Der neue Animationsfilm ist schon der zweite nach «The Witcher: Nightmare of the Wolf» im Jahr 2021. Doch bei jenem handelte es sich um eine Vorgeschichte, in der Hexer Geralt keine Rolle spielte. Diesmal ist es anders.
Geralt ist zurück – und (ein Hoch!) er wird in der englischen Fassung von Fan-Liebling Doug Cockle gesprochen, der schon dem Hexer in allen drei bisherigen Computergames seine Stimme geliehen hat. Der Inhalt basiert auf einer Geschichte aus Andrzej Sapkowskis Sammelband «Das Schwert der Vorsehung», die Hans-Christian Andersens «Die kleine Meerjungfrau» variiert.
Geralt wird von den Anführern einer Hafenstadt der Menschen angeheuert, um die Gefahr der Meeresbewohner zu bannen. Diese scheinen wiederholt Angriffe gegen die Stadt auszuführen. Doch schon bald tauchen immer mehr Fragezeichen zu dieser Mission auf. Und Geralt wird auch noch mit Gefühlen für die reizende Poetin Essi konfrontiert – eine alte Freundin seines Compagnons, des Barden Rittersporn.
Das klingt sicherlich ganz vielversprechend. Aber wie jüngst «Der Herr der Ringe – Die Schlacht der Rohirrim» gezeigt hat, haben es animierte Ableger populärer Stoffe beim Publikum nicht gerade einfach. Die Augen sind jedenfalls auf Netflix gerichtet: Der Film muss zumindest etwas Goodwill von den Fans zurückholen. Sonst wird es der Start der neuen Realserien-Staffel im Sommer schwer haben.
Netflix | Zeichentrickfilm
Regie: Kang Hei Chul
USA/COR 2025, ab 11. Februar 2025