Vom afroamerikanischen Fletcher Street Urban Riding Club in Philadelphia haben wohl nur Insider gehört. Er entstand aus der jahrhundertelangen Tradition der Urban Black Cowboys in der «Stadt der brüderlichen Liebe» und dank dem Engagement eines Mannes, die Erfahrung des Reitens in der Innenstadt an Jugendliche zu vermitteln.
Hierhin verschlägt es den 15-jährigen Cole (Caleb McLaughlin). Und er ist verwirrt. «Da ist ein Pferd in deinem Haus!», sagt der Flegel zu seinem Vater Harp (Idris Elba), den er nie richtig kennengelernt hat.
Jener reagiert gelassen und ermahnt den Jungen, der neuen Welt eine Chance zu geben. Harp pflegt einen unkonventionellen Lebensstil mit nur wenigen Annehmlichkeiten. Da prallen zwei gegensätzliche Lebensstile aufeinander.
Der Neo-Western «Concrete Cowboy» lief schon auf mehreren Filmfestivals – mit gemischten Reaktionen. So lobten einige Kritiker die schauspielerischen Leistungen von Mr. «Luther» Idris Elba und Caleb McLaughlin («Stranger Things»), andere bemängelten das gar vorhersehbare Vater-Sohn-Sozialdrama und wünschten sich eine stärkere Fokussierung auf die afroamerikanischen Grossstadt-Cowboys.
«Schwarze Cowboys gab es schon immer» steht auf der offiziellen Fletcher-Street-Urban-Riding-Homepage (fsurc.com). «Es gibt so viele Kinder in dieser Stadt, die Wärme brauchen. Einige sind durch die Maschen der Gesellschaft gefallen. Andere haben durch die Gitterstäbe geschaut. Wir setzen sie auf ein Pferd und bringen ihnen das Reiten bei.»
Die von Ellis Ferrell gegründete Non-Profit-Organisation mit Sitz im Strawberry-Mansion-Viertel in Nord-Philadelphia bleibt ihrer Mission treu, der Gemeinde eine Alternative zu Freizeitaktivitäten im Freien zu bieten und die städtische Jugend für den Reitsport zu begeistern, während sie gleichzeitig Lebenskompetenzen vermittelt und Disziplin einflösst.
So gesehen ist das Vater-Sohn-Melodrama «Concrete Cowboy» von Regiedebütant Ricky Staub das perfekte Einstiegsprogramm in eine Welt des Reitens, aber auch der gesellschaftlichen Besserung in schwierigen Zeiten.
Netflix | Drama | USA/GB 2021
Mit Idris Elba, Caleb McLaughlin, Lorraine Toussaint, Jharrel Jerome; Regie: Ricky Staub
Etwas gar vorhersehbares Vater-Sohn-Melodrama.
ab 2. April
Der Regiedebütant Ricky Staub wollte den schwarzen Grossstadt-Cowboys des Fletcher Street Urban Riding Clubs in Philadelphia ein Denkmal setzen. Dabei verliert er sich aber zu sehr in einem vorhersehbaren Vater-Sohn-Melodrama.
Immerhin spielt der junge Caleb McLaughlin als schwererziehbarer Halbwüchsiger gar einen Idris Elba an die Wand.
Eher langfädiges Western-Gefühlsdrama