Zurück von den Toten

Am Schluss von «Tyler Rake: Extraction» hätte der Titelheld mausetot sein müssen. Ein Kugelhagel, ein finaler Schuss in den Hals und danach ein Sturz von der Brücke überlebt nicht einmal ein Kraftprotz wie Chris Hemsworth.

Doch Netflix hielt sich mit einem unscharfen Schlussbild, das ziemlich, aber eben nicht ganz sicher Tyler zeigt, ein Hintertürchen offen. Zum Glück, denn Teil 1 war ein Erfolg – nicht zuletzt wegen der frenetischen Action, die Regiedebütant Sam Hargrave (ein profilierter Stuntman) in Szene setzte.

Nun ist Tyler, wieder gespielt von Hemsworth, also zurück. Der Söldner wird auch gleich für eine Mission eingespannt, die ihn erneut knapp an die Schwelle des Todes bringen dürfte, aber nicht mehr im tropischen Dhaka, sondern in kälteren Gefilden.

Er soll die Angehörigen eines gnadenlosen georgischen Gangsters retten. Leichter gesagt als getan: Sie werden in einem Hochsicherheitsgefängnis festgehalten!

Während das Team hinter der Kamera – darunter die Russo-Brüder («Avengers») für Drehbuch und Produktion – grösstenteils gleich geblieben ist, gab es vor der Kamera ein paar Änderungen. Neu mit dabei ist etwa der Schweizer Stuntprofi Daniel Bernhardt – sowie Olga Kurylenko in einer noch geheimen Rolle.

Weniger geheim: Es geht wieder voll ab! So verblüffte schon der erste Teil mit einer zwölfminütigen Action-Plansequenz ohne sichtbaren Schnitt. Diesmal soll eine dabei sein, die laut Chris Hemsworth fast doppelt so lang ist.

Er ist stolz auf diese Arbeit. In seinen Marvel-Hits, in denen er den Gott Thor spielt, wird mit viel Computertechnik nachgeholfen, denn «ich kann natürlich nicht fliegen», sagt der Australier und schmunzelt. «Bei ‹Extraction› fühlt es sich geerdeter an, es braucht mehr Vorbereitung».

Er würde es sogar begrüssen, wenn er diese Art von blutiger Action in einen Marvel-Film bringen könnte. Das wird kaum passieren.

Dafür stehen die Zeichen jetzt schon ziemlich gut, dass er in «Extraction 3» wieder randarf.