1. Home
  2. Streaming
  3. Filme
  4. America: Der Film: Atypische Geschichtsstunde auf Netflix
Netflix

America: Der Film – Let’s kick out the King !

US-Geschichte mal anders: «America: Der Film» ist animiert, ironisch und garantiert nicht jugendfrei.

Teilen

Merken

Google News

Artikel teilen

AMERICA: THE MOTION PICTURE - (L-R) Killer Mike as "Blacksmith", Oliva Munn as "Thomas Edison", Jason Mantzoukas as "Samuel Adams", Channing Tatum as "George Washington", Bobby Moynihan as "Paul Revere" and Raoul Max Trujillo as "Geronimo". Cr: America, The Motion Picture, LLC. © 2021

Gemetzel: Für Amerika gehen George Washington und seine Kumpane über Leichen.

Netflix

/node/314631Dass US-Amerikaner hin und wieder patriotisch veranlagt sind und stolz auf die Geschichte ihres Landes blicken, ist weitherum bekannt. Dass sie darüber auch gerne Filme voller Pathos drehen, ist ebenfalls nichts Neues.

Umso überraschender ist der gewählte Zugang in der jüngsten Netflix-Produktion «America: Der Film», denn von Ernsthaftigkeit oder historischer Faktizität ist darin wenig zu finden. Stattdessen entscheiden sich die Macher für einen derben, ironischen und garantiert nicht jugendfreien Ton.

Als Aufhänger dient der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg (1775–1783). Samuel Adams und Thomas Jefferson führten die Unabhängigkeitsbewegung an – mit dem Ziel, sich der britischen Kolonialherrschaft zu entledigen. Daraus resultierte dann die Gründung der Vereinigten Staaten von Amerika.

Mit dieser Ausgangslage wird in «America: Der Film» die geschichtliche Realität zu einer irrwitzigen Story gebogen, von der bis Redaktionsschluss erst wenig bekannt war, die sich aber etwa folgendermassen zusammenfassen lässt:

Der Kettensägen schwingende Haudegen George Washington trommelt ein Team zusammen, um gegen die britische Herrschaft von King James anzutreten. Dazu gehören der Säufer Samuel Adams, der geniale Erfinder Thomas Edison, der geschickte Schmied und Freiheitskämpfer Paul Revere sowie eine äusserst wütende Version des Apachen-Häuptlings Geronimo.

Weit relevanter als dieser kurze Abriss der Handlung ist die Anzahl grosser Namen, die hinter dem Projekt stecken. Da ist zuerst mal der Cast, angeführt von Channing Tatum, der George Washington die Stimme leiht. Daneben sind unter anderen Judy Greer, Simon Pegg, Andy Samberg, Will Forte, Jason Mantzoukas sowie Olivia Munn als Thomas Edison (!) zu hören.

Zudem ist das Produktionsteam hervorzuheben: Treibende Kraft hinter dem Film ist Matt Thompson. Bekannt als Produzent der animierten Agenten-Hitserie «Archer», übernahm er hier das Zepter gleich selbst und setzte sich auf den Regiestuhl. Das Drehbuch stammt von Dave Callaham («Wonder Woman 1984»), und als Produzenten konnten Phil Lord und Christopher Miller an Bord geholt werden, die bereits mit diversen Animationsfilmen die Kassen zum Klingeln brachten – etwa mit «The Lego Movie» oder zuletzt mit «Die Mitchells gegen die Maschinen», ebenfalls bei Netflix (Kritik hier).

Klar, Namen allein bürgen noch nicht für die Qualität eines Films. Doch wenn sie eine derart abgefahrene Idee in petto haben, sollte ein Heidenspass garantiert sein!

America: Der Film

Netflix | Animationskomödie | USA 2021

Stimmen im Original: Channing Tatum, Simon Pegg, Olivia Munn; Regie: Matt Thompson

Atypische Geschichtsstunde, die ein grosses Gaudi verspricht

ab 30. Juni

Von Robin Keller am 28. Mai 2021 - 10:10 Uhr